Der Leipziger Stadtrat hat im vergangenen Jahr beschlossen, eine wissenschaftliche Kommission einzurichten, die den Rat und die interne Verwaltung zu Straßennamen berät. Dabei geht es vor allem darum, die Namen von Straßen und Plätzen im Hinblick auf ihre koloniale Vergangenheit und im Hinblick auf mögliche Diskriminierungen zu bewerten. Es kann eine kritische, aber technisch fundierte Einordnung kontroverser Personen oder Themen ermöglichen.
Kommission arbeitet ehrenamtlich
Die ständigen Mitglieder der Kommission sind: Prof. Dr. Rose Marie Beck, Professorin für Afrikawissenschaften am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Leipzig, der Direktor des Stadthistorischen Museums, Dr. Anselm Hartinger, Professor Dr. Manfred Hettling , lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Professor Dr. Dirk van Laak, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Leipzig. Dr. Katarina Ristic, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Global and European Studies der Universität Leipzig, Direktor des Stadtarchivs Leipzig, Dr. Michael Ruprecht und Prof. Dr. Susanne Schötz, Inhaberin der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Leipzig des Instituts für Geschichte der Technischen Universität Dresden, runden die Runde ab.
Die Ausschussmitglieder treffen sich etwa viermal im Jahr, arbeiten ehrenamtlich und sind daher nicht an Weisungen gebunden. Anfragen des Rates bzw. der Arbeitsgruppe Straßennamen an die Kommission werden vor den Beratungen öffentlich in das Allris-Ratsinformationssystem eingetragen. Die Mitglieder sollen in ihren Stellungnahmen möglichst ein klares Votum formulieren. Die Straßenbenennung obliegt weiterhin der Stadtverwaltung.
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