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Porsche eröffnet neue Erlebniswerkstatt in Leipzig und fördert die Nachwuchsförderung

Porsche eröffnet neue Erlebniswerkstatt in Leipzig

Der Automobilhersteller Porsche hat in Leipzig mit einer Erlebniswerkstatt die Nachwuchsförderung ausgebaut. Zur Eröffnung kommt auch Ministerpräsident Michael Kretschmer – und wirbt für technische Berufe.

Ausbilder Lars Bergemann erläutert Schülern einen 4-Zylinder-Boxermotor in der Porsche Erlebniswerkstatt in Leipzig.
Bildquelle: dpa/Jan Woitas

Eine Autofabrik im Miniatur-Format, ein kompletter Macan auf einer Hebebühne und eine große Werkbank voller Motoren: Der Porsche-Konzern hat nach einjähriger Umbaupause seine bisherige Schülerwerkstatt in Leipzig mit viel Politprominenz als „Erlebniswerkstatt“ wiedereröffnet, um seine Nachwuchsförderung auszubauen.

Die Kurse und Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche der Klassen 3 bis 9. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen dort lernen können, wie ein Auto entsteht und was sich hinter Verbrenner-, Elektro- und Hybrid-Motoren verbirgt. Außerdem geht es um die Themen Autoproduktion, Antriebskonzepte und neue Mobilität. Angesiedelt ist die Werkstatt in einem Ausbildungshaus des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) unter dem Namen „GaraGe“. Das Technologiezentrum in Leipzig-Plagwitz bietet jungen Leute die Chance, Handwerksberufe, Technik und Naturwissenschaften in Kursen, Workshops und Feriencamps praktisch zu erproben.

Die Erlebniswerkstatt von Porsche möchte dazu beitragen, Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern, sagt der Leipziger Werkleiter Gerd Rupp. Die Luxus-Automarke leide bisher zwar nicht unter Fachkräftemangel, aber es gebe einen spürbaren Rückgang der Bewerberzahlen, so Rupp. Der Standort in Leipzig stellt jedes Jahr 30 neue Auszubildende ein. Das Kursangebot der Autoschmiede in der „GaraGe“ sei ein perfekter Ort, um Kindern schon in jungen Jahren einen praktischen Zugang zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu ermöglichen und die Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen sowie für Autothemen zu begeistern. Der Konzern hat einen sechsstelligen Betrag in die Neugestaltung und neue Ausrichtung der Werkstatt investiert, ohne Fördergelder zu erhalten. Porsche möchte damit auch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betont bei der Eröffnung, es gehe nicht darum, Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen. „Alle haben ihre Berechtigung.“ Er wirbt jedoch für Berufe in Mathematik, Informatik, Maschinenbau und Naturwissenschaften, weil diese in der Öffentlichkeit weniger populär besetzt seien. „Sie bilden aber die Grundlage für unseren Wohlstand.“

 Kristin Bergemann von Porsche interviewt Sachsens MP Michael Kretschmer (CDU) und Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister von Leipzig
Bildquelle: dpa/Jan Woitas

Die Freude an Technik ist zudem die Basis für den Ausbau von neuer Mobilität, Klimaschutz-Lösungen und nachhaltige Industrieproduktion. Sachsen war einst die Ingenieurschmiede Deutschlands und soll es weiter bleiben, so Kretschmer. Er selbst hat eine Ausbildung zum Büroinformationselektroniker absolviert und nach dem Abitur auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium als Diplom-Wirtschaftsingenieur abgeschlossen.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) betont dabei auch die Rolle der Unternehmen: „Wir werben intensiv dafür, dass die Wirtschaft ihre Verantwortung für junge Leute wahrnimmt.“ Dies gelte besonders für benachteiligte Jugendliche. Es sei „unerträglich“, dass immer noch jeder zehnte Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlasse. „Da müssen wir ran.“ Die GaraGe sei dafür ein Leuchtturmprojekt.

Die praxisorientierte Ausbildungshaus wurde schon 2002 eröffnet. Es bietet auf 1.200 Quadratmetern zehn Technikerlebniswelten für junge Leute und hat jährlich 10.000 Tagesbesucher. Das Angebot wird künftig weiter ausgebaut, sagt die pädagogische Leiterin des Hauses, Birgit Walther. Das Team wurde diesen Sommer von vier auf zehn Beschäftigte aufgestockt. Verschiedene Projekte werden vom VDI, Unternehmen, Bund, EU und der Stadt Leipzig gefördert. Am komm

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