Als Musterkommune testet Leipzig ab Juli 2022 ein Mietsystem für Transporträder. Der viermonatige Testlauf sieht insgesamt 15 Leihfahrräder an den Stationen vor, davon fünf mit elektronischer Tretunterstützung. Die Räder sollen an Mobilitätsstationen angeschlossen werden und können mit einer speziellen App gebucht werden. Die Integration in andere Mobilitätsplattformen lohnt sich während des Testlaufs nicht, da die geplante Betriebszeit dafür zu kurz ist.
Der Betrieb des Mietsystems wird noch ausgeschrieben
Das Tarifmodell soll voraussichtlich so aussehen: Die erste halbe Stunde für die Transporträder soll kostenlos sein, jede weitere halbe Stunde kostet dann 1 Euro oder 1,50 Euro und maximal 12 oder 18 Euro pro Tag – je nachdem, ob es die Räder sind mit oder ohne E.-Drive Antrieb. Der Betrieb der Anlage – also Batteriewechsel, Wartung und Reparatur – wird in den kommenden Wochen ausgeschrieben.
Das Amt für Wirtschaftsförderung plant zudem, auf fünf Gewerbehöfen testweise weitere 15 Lastenräder anzubieten. Diese sollten öffentlich zugänglich sein und insbesondere von den Mitarbeitern der gewerblichen Werften genutzt werden. Auch hier wird sich in den nächsten Wochen entscheiden, welche Standorte für den Testbetrieb geeignet sind.
Initiative will Innenstädte vom Autoverkehr entlasten
Leipzig und 14 weitere Städte sind Teil des kommunalen Netzes der ÖPNV-Fahrradverleihsysteme TINK (Verkehrsfahrrad-Initiative Nachhaltige Kommunen). Aus dem Netz haben sich auch Siegen, Dortmund und Reutlingen für einen Test entschieden – nach einem erfolgreichen Start in Siegen startet demnächst der zweite Probelauf in Dortmund. Ziel der Initiative ist es, nachhaltige Mobilität zu fördern und so Innenstädte vom Autoverkehr zu entlasten.
Das TINK-Projekt läuft über drei Jahre und wertet die Erfahrungen der Kommunen in der Vermietung aus. So tauschen sich die Projektbeteiligten beispielsweise darüber aus, wie Vandalismus und Diebstahl der Transporträder vermieden werden können. Lastenräder sind in der Regel stabiler, länger und breiter als normale Fahrräder. Mit Aufbauten wie einer großen Transportbox bieten sie viel Platz, um beispielsweise Waren, Kinder oder Tiere zu transportieren. Das TINK-Netzwerk wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
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