Leipzig Aktuell

Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 5. September 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war: Sächsische Polizei erhöht Druck auf Schleuser, Johanniter Leipzig rufen zu Spenden für Notunterkünfte auf, Proteste gegen Automobilindustrie bei IAA in München, Polizei prüft Vorfall mit Öl-Guss in Mannheim.

Sächsische Polizei erhöht Druck auf Schleuser

Die sächsische Polizei hat in der vergangenen Woche in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei verstärkte Maßnahmen gegen die Schleuserkriminalität ergriffen. Seit Mittwoch wurden insgesamt 427 Fahrzeuge und 527 Personen kontrolliert. In 36 Fällen konnten Schleusungen gestoppt werden, was zur Identifizierung von sieben tatverdächtigen Schleusern führte. Allein von Montag bis Dienstag wurden vier mutmaßliche Schleuser in Sachsen aufgegriffen. In Dresden wurde beispielsweise ein Fahrzeug überprüft, in dem sich fünf Personen syrischer Staatsangehörigkeit im Alter von 14 bis 44 Jahren befanden. Eine Person wurde ungesichert im Kofferraum entdeckt. Der 55-jährige moldawische Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Gleichzeitig kontrollierte die Polizei ein Fahrzeug in Sebnitz, in dem neun Personen geschleust wurden. Einige von ihnen besaßen die syrische Staatsangehörigkeit, andere die türkische Staatsangehörigkeit. Zwei Personen wurden ungesichert im Kofferraum gefunden. Der 40-jährige belgische Fahrer und der 43-jährige belgische Beifahrer wurden als mögliche Schleuser verhaftet.

Die Zahl der illegalen Einreisen nach Sachsen hat sich in den letzten Monaten mehr als verdoppelt. Im ersten Halbjahr 2023 kamen über 12.000 Menschen illegal nach Sachsen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Im Juli ereignete sich ein tödlicher Unfall im Zusammenhang mit Schleuseraktivitäten in Sachsen: Nach einer Verfolgungsjagd zwischen der Polizei und einem Schleuser auf der A17 bei Pirna kam eine eingeschleuste Migrantin ums Leben, als sich das Fahrzeug überschlug. Der 22-jährige georgische Schleuser flüchtete zu Fuß, wurde aber später von der Polizei festgenommen. Die Polizei berichtet schon seit einiger Zeit von dem zunehmend aggressiven Vorgehen der Schleuser. Die Maßnahmen zielen darauf ab, das Netzwerk illegaler Schleuser besser aufklären zu können. Dabei werden den Schleusern beispielsweise Handys oder Navigationsgeräte abgenommen und der Bundespolizei zur Verfügung gestellt, die die Geräte analysiert und herausfindet, welche Route die Schleuser genommen haben.

Spielzeug benötigt: Spendenaufruf für geplante Notunterkünfte in Leipzig

Da die Kapazitäten der Gemeinschaftsunterkünfte in Sachsen seit Monaten erreicht sind, drängen die Kommunen seit langem auf die Einrichtung zusätzlicher Unterkünfte. In Dresden wird ab Mitte September beispielsweise die ehemalige Cityherberge rund 140 Geflüchteten eine Unterkunft bieten. In Leipzig werden demnächst zwei Notunterkünfte eröffnet: eine im H+ Hotel am Gutenbergplatz und eine in der Semmelweisstraße 11. Die Johanniter haben die Öffentlichkeit heute dazu aufgerufen, Kinderspielzeug für die geplanten Notunterkünfte zu spenden. Laut dem Aufruf der Hilfsorganisation werden vor allem Spielzeug, Malbücher, Stifte, Gesellschaftsspiele und Bauklötze in der Notunterkunft am Gutenbergplatz benötigt. Da die Unterkunft in der Semmelweisstraße über ein Außengelände verfügt, werden auch Bälle oder anderes Outdoorspielzeug benötigt. Kuscheltiere oder defekte Gegenstände werden hingegen nicht benötigt. Spenden werden vorerst nur werktags zwischen 9 und 18 Uhr in der Notunterkunft H+ Hotel am Gutenbergplatz 1, 7. Etage, entgegengenommen.

Spätsommerwetter in Leipzig: Schreberbad und Sommerbad Südost haben noch geöffnet

Das Schreberbad in Leipzig-Zentrum-West und das Sommerbad Südost in der Oststraße haben noch bis zum 10. September geöffnet. Alle anderen Freibäder in Leipzig haben die diesjährige Saison bereits beendet. Das Bad an der Schreberstraße ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet und dienstags und donnerstags bereits ab 7 Uhr zum Frühschwimmen. Das Sommerbad Südost hat bis Sonntag die gleichen Öffnungszeiten von 14 bis 19 Uhr. Das Personal der Freibäder wechselt nun schrittweise zurück in die Hallenbäder, die ab Samstag, dem 9. September, auch an Wochenenden wieder geöffnet sind.

Proteste von Klimagruppen auf Automobilmesse in München

Am Eröffnungstag der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München haben mehrere klimaaktivistische Gruppen wie „Extinction Rebellion“, „Letzte Generation“ und Greenpeace gegen die Automobilindustrie protestiert. Über 4.500 Polizisten waren im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf der IAA zu gewährleisten. Greenpeace-Aktivisten kletterten auf ausgestellte Autos und hielten Schilder mit der Aufschrift „The Party is over“ hoch. Die Gruppe „Sand im Getriebe“ streute laut eigener Aussage „Sand und Asche aus schon verbrannten Brandenburger Wäldern“ vor den Showroom von Tesla. Der Protest richtet sich laut den Aktivisten gegen das Tesla-Werk in Brandenburg, das seit Beginn der Planung von Umweltverbänden kritisiert wird.

Polizei prüft Konsequenzen für Beamtin nach Öl-Guss auf Aktivistin

Ein Video einer Blockadeaktion der Klimagruppe „Letzte Generation“ in Mannheim sorgte heute für Aufsehen. In dem Video ist zu sehen, wie eine Polizeibeamtin Öl aus einem Kanister auf eine am Boden sitzende Klimaaktivistin gießt. Das zuständige Polizeipräsidium München gab heute bekannt, dass derzeit geprüft werde, ob die Beamtin strafrechtliche und disziplinarrechtliche Konsequenzen für ihr Verhalten erwarten muss.

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