Stadt Leipzig unterstützt „Netz kleiner Werkstätten“
Für das „Netz kleiner Werkstätten“ ist zusätzliche Hilfe durch die Stadt Leipzig geplant.
Wie aus der Sitzung der Verwaltungsspitze hervorgeht, wird der Ratsversammlung für 2023/ 2024 die Kofinanzierung des Jugendberufshilfeangebots zum Beschluss vorgelegt. Beabsichtigt ist eine Zuwendung in Höhe von 15.000 Euro an das Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte.
Motivation, Anerkennung und Perspektive
Das Jugendberufshilfeangebot „Netz kleiner Werkstätten” ist eine gemeinsame Initiative des Kommunalen Präventionsrates Leipzig (KPR) und des Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH (BBW). Es ist eines der niedrigschwelligsten Jugendberufshilfeangebote für junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in Leipzig. Seit 2002 erhielten rund 2600 Jugendliche und junge Menschen ohne Schulabschluss, Ausbildung oder Arbeit neue Motivation, Anerkennung und eine Perspektive über das „Netz kleiner Werkstätten”. Über die praktischen Tätigkeiten hinaus profitieren sie von der Möglichkeit der beruflichen Orientierung und Qualifizierung.
Bislang wurden zum Beispiel der Erholungs- und Naturraum Volkspark Kleinzschocher, diverse öffentliche Grünanlagen wie der Blindenpark im Rosenthal und zahlreiche S-Bahnhöfe in Leipzig und im Umland gepflegt und gestaltet. Des Weiteren nahmen die Teilnehmenden Malerarbeiten in Behördeneinrichtungen, Ämtern oder Kindertagesstätten, Einrichtungen der (teil-)stationären Kinder- und Jugendhilfe, Jugendclubs oder kirchlichen Einrichtungen vor. Ebenso erfolgte die Reparatur von Fahrrädern im Auftrag des Ordnungsamtes in Vorbereitung der Fundsachen-Versteigerungen.
Hilfe von und für soziale Benachteiligte
In Abstimmung mit der KPR erfolgt im Rahmen der Prävention das Registrieren und Codieren von Fahrrädern als ein Baustein gegen Fahrraddiebstahl in Leipzig. Auch in Wohngruppen werden zum Beispiel Räder gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern repariert oder aufgebaut. Darüber hinaus gab es auch vereinzelte Projekte zur Unterstützung anderer Einrichtungen oder Initiativen. Hierzu zählt unter anderem das Bereitstellen von Rädern für afghanische Frauen, um sich im Stadtgebiet frei bewegen zu können. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bereichs „Betreuung und Pflege“ unterstützen Fachkräfte in Kitas und Seniorenheimen bei ihrer täglichen Betreuung von Menschen und in der Hauswirtschaft und schaffen so die Voraussetzung für eine Berufslaufbahn im sozialen Bereich.
Zu Firmen und Unternehmen der freien Wirtschaft bestehen seit Jahren Kooperationsbeziehungen für die Bereitstellung von Praktikumsplätzen zur betrieblichen Erprobung. Hierzu zählten in den letzten Jahren unter anderem BMW, Demergo Baumpflege, Kitas und Senioreneinrichtungen von Fairbund, Kindervereinigung und Diakonie; DB-Station und Service-AG und viele kleine Einzelunternehmen im Handwerk und Handel. Perspektivisch sollen die bestehenden Angebote um den Faktor digitale Medienbildung verstärkt werden. Der Träger der Maßnahme, das Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH, veranschlagt für den Wirtschaftsplan 2023 einen Gesamtaufwand in Höhe von rund 812.000 Euro für Personalkosten, allgemeine Betriebsausgaben, Sach- und Verwaltungsausgaben, inhaltliche Ausgaben für die Arbeit mit den jungen Menschen sowie investive Ausgaben. Die zusätzlichen städtischen Zuwendungen werden aus dem planmäßigen Budget des Ordnungsamtes bereitgestellt. Die Förderung des Amtes für Stadtgrün und Gewässer in Höhe von 4.500 Euro wird seit dem Haushaltsjahr 2020 über die Fachförderrichtlinie des Fachamtes ausgezahlt.