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Leipzig: Nachfrage nach Volkswagen ID-Modellen mau – Stellenabbau geplant; BMW-Werk hingegen gut ausgelastet mit Produktion des Mini Countryman

Die Nachfrage nach den Volkswagen ID-Modellen in Zwickau ist mau

Die Nachfrage nach den in Zwickau gefertigten ID-Modellen von Volkswagen ist derzeit mau. Dies hat dazu geführt, dass ein Stellenabbau geplant ist. Im Gegensatz dazu sieht es bei BMW in Leipzig anders aus. Das Werk ist gut ausgelastet, vor allem aufgrund des Mini Countryman, der in Kürze gefertigt wird.

Werkleiterin Petra Peterhänsel bedauert die geringe Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bei VW. Sie betont jedoch, dass letztendlich der Kunde entscheidet, welches Fahrzeug er fahren möchte. Bei BMW in Leipzig werden hingegen weiterhin Fahrzeuge aller Antriebsarten produziert, um auf die unterschiedliche Nachfrage reagieren zu können.

Die Strategie von BMW wird von Peterhänsel als die richtige angesehen. Das Werk in Leipzig ist für die nächsten Monate ausgelastet, insbesondere mit der Produktion des Mini Countryman, der auch in der E-Variante erhältlich sein wird.

VW-Tochter Porsche investiert in Leipzig

Während die Nachfrage nach den VW ID-Modellen in Zwickau zurückgeht, investiert die VW-Tochter Porsche in Leipzig. Das Werk in Zwickau wurde in den letzten Jahren für 1,2 Milliarden Euro zu einer reinen Fabrik für Elektrofahrzeuge umgebaut und sollte eigentlich dieses Jahr eine Steigerung der Produktion verzeichnen.

Auch Porsche in Leipzig setzt auf eine Strategie, bei der auf einer Montagelinie verschiedene Antriebsarten gefertigt werden können: Verbrenner, Hybride und rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Aktuell investiert Porsche rund 500 Millionen Euro in die Fertigung des neuen Macan in Leipzig. Die nächste Generation des Kompakt-SUVs soll 2024 als reines Elektroauto produziert werden. Zudem sollen weitere Modelle mit Elektroantrieb im Werk in Sachsen gebaut werden. Porsche hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil der Neufahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb bis 2030 auf mehr als 80 Prozent zu erhöhen.

Verein ACOD fordert Infrastruktur und Förderung

Auf dem Kongress des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD), der derzeit bei Porsche in Leipzig stattfindet, wird auch über den möglichen Stellenabbau bei Volkswagen in Zwickau diskutiert. Jens Katzek, Geschäftsführer des Vereins ACOD, betont, dass alle deutschen Autobauer dazu gedrängt wurden, voll auf Elektromobilität zu setzen. Dabei war allen klar, dass der Weg nicht einfach sein würde.

Katzek fordert eine Stärkung des Vertrauens der Verbraucher in die Elektromobilität. Dafür seien eine gute und verlässliche Lade- und Energienetz-Infrastruktur sowie unbürokratische Fördermaßnahmen für Endverbraucher notwendig.

CDU-Politiker fordert Technologieoffenheit

Der Zwickauer CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Körber macht die Politik der Ampelregierung für die Situation im VW-Werk verantwortlich. Er kritisiert die Abschaffung der Förderung für E-Fahrzeuge und die hohe Strompreise als Gründe für die geringere Nachfrage nach Elektroautos. Körber sieht in der Politik der Bevormundung, Gängelung und Verbote ein Hindernis für den Ausbau der Elektromobilität und plädiert für Technologieoffenheit.

Der Kongress des Automotive Cluster Ostdeutschland bei Porsche in Leipzig dient als Plattform für Diskussionen über die aktuelle Lage der Automobilindustrie. Es wird deutlich, dass es trotz der Herausforderungen in der Elektromobilität weiterhin Investitionen und Bemühungen gibt, die Nachfrage und Infrastruktur voranzutreiben.

Quelle: LVZ

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