Lichtfest in Leipzig: Erinnerung an den Fall der SED-Diktatur
Am 9. Oktober 1989 versammelten sich 70.000 Menschen auf dem Ring in Leipzig, um gegen die SED-Diktatur zu protestieren und ein Zeichen für Freiheit und Demokratie zu setzen. Dieses historische Ereignis jährt sich nun zum Jubiläum, und am kommenden Montag wird das „Lichtfest“ gefeiert. Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung ist die Ankunft von 12 Trabis am Augustusplatz. Diese Autos sind Teil einer beeindruckenden audiovisuellen Installation, die von „Trabi erleben“ und dem tschechischen Studio „Signal creative“ gestaltet wurde.
Die Trabis erinnern an die Bilder vor 34 Jahren, als tausende DDR-Bürger die Prager Botschaft der BRD stürmten, in der Hoffnung, auf diesem Weg in die DDR verlassen zu können. Viele von ihnen kamen mit ihren Trabis und mussten diese auf dem Weg in ihre neue Heimat in Prag zurücklassen. Die Ankunft der Trabis beim Lichtfest ist somit ein symbolischer Akt, der auf die damaligen Ereignisse verweist.
Während die Trabis am Augustusplatz eintreffen, wird auf Bildschirmen die legendäre Rede des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher eingespielt, die er direkt an die Ausreisewilligen vom Balkon der Botschaft hielt. Diese bewegende Ansprache wird durch Tonaufnahmen von damaligen Flüchtlingen ergänzt, um die Atmosphäre und Bedeutung dieses historischen Moments noch lebendiger werden zu lassen.
Das Lichtfest bietet aber nicht nur eine Möglichkeit, in die Vergangenheit einzutauchen. Besucher haben auch die Gelegenheit, einen Blick unter die Motorhaube eines Trabis zu werfen. Dieses legendäre Fahrzeug verkörpert die Träume und Sehnsüchte der DDR-Bürger, die teilweise bis zu 16 Jahre auf ihre Lieferung warten mussten. Ein Besuch beim Lichtfest bietet somit auch eine statische Begegnung mit Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Geschichte.
Für weitere Informationen und das vollständige Programm des Lichtfestes besuchen Sie bitte die offizielle Website www.lichtfest.leipziger-freiheit.de.
