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Die LVZ spendet 6.000 Euro an die Leipziger Kulturszene

Leipziger Kulturschaffende sind von der Corona-Krise mit beispielloser Wucht betroffen. Auch wenn der Sommer 2020 ihnen Hoffnung zurückbrachte, ist die Branche seit etwa einem Jahr mit einer Situation konfrontiert, die heute weit mehr als nur ein Kampf ums Dasein ist. Es geht um die Substanz.

Aus diesem Grund hat die LVZ im November letzten Jahres beschlossen, mit einer Finanzspritze zu helfen, und mit einer bislang einzigartigen Spendenaktion für Abonnements Geld für die Kulturallianz #DasistLeipzig gesammelt. Dies brachte 6.027 Euro ein.

„Wir sind stolz darauf, dass es so viel geworden ist“, sagt LVZ-Marketingleiterin Alexandra Grothe. „In erster Linie müssen wir unseren Plus-Abonnenten ein großes Dankeschön aussprechen, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre.“

Für Tobias Berger (Kreatives Leipzig), Kordula Kunert (Livekommbinat) und Sophie Renz (Leipzig + Kultur) ist dies ein wichtiges Polster für die kommenden Monate, auf das sie sich nur freuen können. Weil die Szene noch weit vom normalen Betrieb entfernt ist.

Vernetzung für die Zukunft der Leipziger Kultur

Die drei wollen das Spendengeld der LVZ-Leser in die weitere Allianzarbeit stecken. Sie alle fanden sich in der Krise und erkannten ihr gemeinsames Potenzial. „Wir wollten diese Allianz vorher, haben es aber nie getan“, sagt Tobias Berger. #DasistLeipzig ist ein neues Sprachrohr mit größerer städtischer Macht, fügt Kunert hinzu und ist wichtig für die Zukunft der Leipziger Kultur.

Ein Bündnis, mit dem sie sich in Krisenzeiten gegenseitig unterstützen. Und motivieren. Auch wenn es im Moment so aussieht, als würde ein Job nach dem anderen gefeiert. Vor dem Termin beim LVZ hatten Berger, Kunert und Renz ein Gespräch mit einem Leipziger Virologen. Die Essenz: Die Kultur wird das Virus für mindestens ein weiteres Jahr begleiten. Eine Eröffnung vor Ostern? Unwahrscheinlich.

„Wir möchten lieber länger geschlossen sein, als sofort nach einem Monat wieder schließen zu müssen.“

„Das ist schwer zu hören“, sagt Renz. „Aber wir kennen die Situation gut und sind uns einig, dass wir lieber länger geschlossen bleiben möchten, als sofort nach einem Monat wieder schließen zu müssen.“ Kunert ist jedoch davon überzeugt, dass insbesondere Vereine Teil der Lösung sein könnten. „Wenn wir nicht öffnen, werden die Partys anderswo stattfinden – in einer unkontrollierten Umgebung.“

Die Stimmung in der Szene ist angespannt. Irgendwo zwischen Optimismus und kollektiver Depression. „Es ist nur eine dystopische Situation“, fasst Kunert zusammen. Die Clubszene, in der sie zu Hause ist, leidet. „Die Leute arbeiten nicht nur dort. Das ist ihr Leben. „“

Die Zukunft liegt im digitalen und im offenen Raum

Eine Perspektive wäre umso wichtiger. Aber das wird noch lange dauern. „So wie es jetzt ist, kann es noch zwei oder drei Jahre dauern“, prognostiziert Berger. „Wir müssen umdenken. Es ist frustrierend und nichts Neues, weiter über die Eröffnung von Debatten zu sprechen, damit doch nichts passiert. „Auch wenn die Energie fehlt, muss die Szene mit dem Virus in eine Zukunft investieren.

„Es gibt genau zwei Richtungen, in die wir jetzt gehen können“, sagt Renz. Im digitalen Raum und draußen. Insbesondere das Digitale schafft eine beispiellose Reichweite. Man muss nur die Kraft und den Mut haben, das Potenzial umfassend zu nutzen.

Von Lisa Schliep

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