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Die Deutschen würden Geld dafür bezahlen, dass sie keine Daten sammeln

München. Die Deutschen misstrauen Internetunternehmen, die Daten sammeln, die sie immer noch häufig nutzen und Geld bezahlen würden, wenn sie die Datenerfassung einstellen würden. Dies sind die Kernergebnisse einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts OmniQuest im Auftrag des Netzwerkdienstes ExpressVPN. Dementsprechend glauben nur 14 Prozent aller Deutschen, dass das chinesische Videoportal Tiktok den Datenschutz ernst nimmt und die Privatsphäre respektiert. Fast ein Viertel vermutet, dass dies beim Kurznachrichtendienst Twitter der Fall ist, und ein gutes Viertel beim dominierenden sozialen Netzwerk Facebook mit Tochterunternehmen wie Whatsapp. Dennoch nutzen laut Angaben des Unternehmens 32 Millionen Deutsche Facebook, 23 Millionen davon täglich. Mit WhatsApp gibt es sogar rund 60 Millionen.

Benutzer würden 5 Euro pro Monat bezahlen

Da rund 63 Millionen der 83 Millionen Deutschen online sind, ist dies fast jeder Internetnutzer in diesem Land. Fast die Hälfte der Befragten gab an, bereit zu sein, Geld zu zahlen, wenn Facebook und Tochterunternehmen keine personenbezogenen Daten mehr erfassen. Ein gutes Drittel würde 5 Euro im Monat dafür ausgeben, andere sogar 30 Euro oder mehr.

„Dies ist ein Beweis dafür, dass Technologieunternehmen ihr Geschäftsmodell nicht unbedingt auf die Erfassung und Auswertung von Verbraucherdaten ausrichten müssen“, schließt ExpressVPN-Vizepräsident Harold Li. Wenn fast die Hälfte der zahlungswilligen WhatsApp-Nutzer nur eine Gebühr von 5 Euro zahlen würde, gäbe es zusammen einen potenziellen Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Euro und damit mehr als Facebook kürzlich in Deutschland geschätzt.

Misstrauen auch gegenüber 5G und Corona-Warnapp

Inzwischen sind die Deutschen auch misstrauisch gegenüber dem chinesischen Hightech-Konzern Huawei, der beim Ausbau des deutschen 5G-Mobilfunknetzes helfen will. Laut der Studie würden 56 Prozent aller deutschen Bürger dies ablehnen. Jeder fünfte Deutsche misstraut in der Regel Technologieunternehmen, aber sie finden sie vertrauenswürdiger, wenn sie aus Europa kommen.

Die Mehrheit der Deutschen ist auch nicht bereit, der Corona-Warn-App zusätzliche Daten anzuvertrauen, um die Zuverlässigkeit der Kontaktverfolgung zu erhöhen. Bei den Corona-Impfstoffen ist die Situation anders. Hier würden 59 Prozent per App übermitteln, wie sie auf ihren Impfstoff reagieren. Frauen sind im Allgemeinen weniger bereit, solche Einblicke in ihre Privatsphäre zu gewähren als Männer.

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