Dauerausstellungen der städtischen Museen ab 2024 kostenfrei
Die Dauerausstellungen in Leipzigs städtischen Museen – im Stadtgeschichtlichen Museum, Naturkundemuseum, Museum der bildenden Künste und Grassi Museum für Angewandte Kunst – sollen ab 2024 kostenfrei zugänglich sein.
Die Kosten für die Stadt Leipzig dafür betragen 500.000 Euro pro Jahr. Sonderausstellungen und -veranstaltungen werden weiterhin Eintritt kosten. Über den Verwaltungsvorschlag muss der Stadtrat noch entscheiden.
„Mit der Einführung der Entgeltfreiheit in die Dauerausstellungen der städtischen Museen ist die herzliche Einladung an die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt verbunden, diese öffentlichen Kulturräume noch stärker als Ort der lebendigen Begegnung und des Miteinanders zu nutzen. Damit setzen wir zudem ein zentrales Ziel der Museumskonzeption der Stadt Leipzig um. Die städtischen Sammlungen sollen allen Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zugänglich sein und damit insbesondere Familienpublikum und junge Menschen in die Museen locken“, betont Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.
Mehr Besuche erwartet
Durch den freien Eintritt in die Dauerausstellungen erhoffen sich das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig sowie die Museumsleitungen deutlich mehr Besuche von Leipzigerinnen und Leipzigern sowie von Gästen außerhalb der Stadt. Darüber hinaus wird die Entwicklung der Häuser zu so genannten „Dritten Orten“ unterstützt, das heißt zu Orten der Gemeinschaft und des informellen Zusammentreffens, aber auch zu Innovationsräumen.
Die Kosten für die Einführung der Entgeltfreiheit setzen sich aus entgangenen Eintrittsgeldern von rund 427.000 Euro sowie zu erwartenden Mehraufwendungen für Honorare und Bewirtschaftung in Höhe von 73.000 Euro zusammen. Zugleich erwarten die Museen durch die steigenden Besucherzahlen mehr Interesse an kostenpflichtigen Veranstaltungen und Sonderformaten, sowie stärkere Umsätze in den Museumsshops.
Evaluation nach drei Jahren
Die Einführung der Entgeltfreiheit für Dauerausstellungen war bereits für 2019 vorgesehen, wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie zurückgestellt. Leipzig folgt damit dem Beispiel anderer Städte wie Essen (Museum Folkwang) oder London (British Museum), die bereits seit einigen Jahren Entgeltfreiheit in ihren Museen erfolgreich umsetzen. Eine Evaluation der Wirkung wird nach drei Jahren durchgeführt und 2027 vorgelegt. Die Auswertung soll auch der Prüfung der Einführung des freien Eintritts in die Dauerausstellung des neuen Naturkundemuseums dienen.
Museumskonzeption 2030
Mit einem Museumskonzept setzt die Stadt einen verbindlichen Rahmen für die vier städtischen Museen bis zum Jahr 2030. Die wesentlichen Schwerpunkte für das Stadtgeschichtliche Museum, Naturkundemuseum, Museum der bildenden Künste und Grassi Museum für Angewandte Kunst sind neben der Entgeltfreiheit die Provenienzforschung, Transkulturalität, Museen als Orte des aktiven gesellschaftlichen Diskurses, Museen als „dritte Orte“, Drittmittelakquise, Bau eines Zentraldepots und Digitalisierung.