Der Verlust des „Bären auf Kugel“ im Clara-Zetkin-Park
Die Plastiken des renommierten Künstlers Alfred Gaul sind ein fester Bestandteil des Leipziger Clara-Zetkin-Parks. Neben dem Glashaus und der großen Fontäne gehören sie zu den Highlights des Parks. Doch in letzter Zeit haben Vandalismus und Diebstahl die Stadt dazu veranlasst, Maßnahmen zum Schutz dieser Kunstwerke zu ergreifen.
Im Sommer wurden bereits eine Pelikan- und eine Schwan-Plastik aus Bronze gestohlen. Jede der Plastiken wog dabei beeindruckende 60 Kilogramm. Aus Angst vor weiteren Diebstählen wurde nun auch der beliebte „Bär auf Kugel“ vorsorglich abgebaut. Die Stadt Leipzig begründet diese Entscheidung mit dem Schutz vor Diebstahl und Vandalismus.
Die Traditions-Bronzegießerei Noack war für das Entfernen des Kunstwerks aus der Verankerung zuständig. Der Bronze-Bär wird nun gereinigt und restauriert, um danach eine neues Zuhause im Zoo zu finden, wo er sicherer steht.
Die Parkbesucher müssen jedoch nicht allzu lange auf die Rückkehr des Bären warten. Die Stadt Leipzig plant die Erstellung einer Gussform des Originals, um eine Duplikat herzustellen. Dieses Duplikat soll dann in der Nähe des Originalstandorts zwischen dem Musikpavillon und dem Glashaus aufgestellt werden.
Die Tierplastiken gehören dem Museum der Bildenden Künste (MdBK). Der Leiter des Museums, Stefan Weppelmann, hatte zuvor noch Hoffnung, die gestohlenen Leihgaben wiederzufinden. Allerdings wurde diese Hoffnung nicht erfüllt. Aus Angst vor weiterem Verlust entschieden sich die Behörden daher, den Original-Bären zu bergen. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 14.000 Euro, ohne das Duplikat einzurechnen.
Alfred Gaul war ein bekannter Künstler seiner Zeit. Er war mit anderen Größen wie Max Liebermann oder Heinrich Zille befreundet. Das Museum der Bildenden Künste in Leipzig besitzt insgesamt 165 Werke von Gaul.
Der Verlust der Bronzeskulpturen im Clara-Zetkin-Park ist bedauerlich, doch die Stadt Leipzig setzt alles daran, diese Kunstwerke zu schützen und den Besuchern des Parks auch in Zukunft einen Blick auf den „Bären auf Kugel“ zu ermöglichen.
Quelle: BILD
Foto: Rico Thumser
