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Zu radikal: Sechs AfD-Abgeordnete wechseln die Parteien

Berlin. Die Liberal Conservative Reformers (LKR) bekommen immer mehr Abgeordnete, für die die AfD zu radikal geworden ist. Wie der Bundesvorsitzende der kleinen Partei, Jürgen Joost, am Freitag bekannt gab, hat seine Partei nun auch Peter Beck, den ehemaligen Staatsvorsitzenden der AfD-Bremen und Mitglied der Bremer Staatsbürgerschaft, aufgenommen.

Die AfD „rutscht immer wieder in die rechte Ecke“, sagte Beck. Joost betonte: „Wir akzeptieren keineswegs jeden, der glaubt, die AfD verlassen und zu uns kommen zu können.“

Zuvor waren bereits zwei nicht angeschlossene Bundestagsmitglieder, die zuvor bei der AfD waren, zwei ehemalige AfD-Mitglieder aus Niedersachsen und ein ehemaliges AfD-Mitglied aus Schleswig-Holstein dem LKR beigetreten.

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Gründung nach der AfD-Spaltung

Die Gründung des LKR geht auf die Spaltung der AfD im Sommer 2015 zurück. Damals hatten AfD-Gründer Bernd Lucke und mehrere Vertreter des wirtschaftlich liberalen Flügels aus Protest gegen eine Rechtsverlagerung der AfD eine eigene Partei gegründet sie bemerkten.

Diese eurokritische Partei wurde zuerst ALFA genannt. Sie musste sich nach einem Namensstreit umbenennen. Sie will landesweit für die Bundestagswahl 2021 kandidieren. Heute ist Lucke Mitglied des LKR ohne Führungsposition.

Beck hatte der AfD diese Woche nur den Rücken gekehrt. Er begründete seine Abreise damit, dass es ihm und anderen Vertretern des gemäßigten Lagers in der Bremer AfD nicht gelungen sei, sich gegen Politiker wie Frank Magnitz oder Thomas Jürgewitz durchzusetzen.

Die Partei hat 1000 Mitglieder

Um seine Chancen bei den Wählern auszuloten, hatte das LKR eine repräsentative Umfrage beim Wahlinstitut Insa in Auftrag gegeben. Nach Angaben der Partei konnten sich 22 Prozent der Wähler vorstellen, „bei den bevorstehenden Bundestagswahlen für eine neu entstehende Partei mit einer klaren, konservativen und wirtschaftlich liberalen Ausrichtung zu stimmen“.

Die Umfrageteilnehmer stellten außerdem fest, dass der LKR nur sechs Prozent der Befragten bekannt war. Laut Joost hat die Partei fast 1.000 Mitglieder.

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