Für Leipziger ist ihr „Bagger“ nach wie vor ein beliebtes Naherholungsziel. An der großen „Pfütze“ vor der Haustüre genießen sie ihren Abend oder das Wochenende beim Spazierengehen, Grillen, Radfahren, Angeln und Schwimmen. Doch diese intensive Nutzung rund um den See im Landschaftsschutzgebiet Parthenaue hinterlässt seit Jahren unverkennbare Spuren.
Entwicklungskonzept
Der Stadtrat beschloss daher 2016, die Umwelt fit für die Zukunft zu machen und beauftragte die Stadt, ein Entwicklungskonzept zu entwickeln, in das Bürgerinnen und Bürger frühzeitig eingebunden werden sollen. Am 10. September 2021 konnten die Fachplaner vor rund 80 Leipzigerinnen und Leipzigern am See ihre vier mal fünf Meter große Bodenplane ausrollen und zeigen, was sie planten.
Wir haben über mehr Bänke, barrierefreie und seniorenfreundliche Wege oder mehr Fahrradstellplätze gesprochen – das könnte kurzfristig machbar sein. Darüber hinaus verfolgt die Stadt die Idee, einen neuen Spielplatz für Kleinkinder zu schaffen und auch Jugendlichen eine Freizeitsportanlage zur Verfügung zu stellen. Immerhin könnten künftig auch auf zwei öffentlichen Grillplätzen „wilde“ Grillabende stattfinden.
Für die Bewohner war jedoch die Gastronomie das große Thema. Befürchtungen, dass die Seeterrasse schließen müsste, konnten die Planer zunächst zerstreuen und waren für viele weitere Tipps dankbar: Öffentliche Toiletten, mehr Sauberkeit durch mehr Papierkörbe oder Schließfächer für Besucher am Nordufer lautete die Botschaft aus den Reihen der Bewohner. Denkbar wäre auch ein Schaufenster, das über Blaualgen informiert und mehr Abstimmungen zu Angelplätzen mit dem Anglerverband bietet.
Kein öffentliches Badegewässer
Und auch der Badebereich wurde als verunkrautet und revitalisierungsbedürftig kritisiert. Das Baden geschieht hier jedoch auf eigene Gefahr. Der Bagger ist und bleibt ein Landschaftssee und kein öffentliches Badegewässer. Das Amt wird sorgfältig prüfen, welche Anregungen der Bürgerinnen und Bürger nun in das Bebauungskonzept einfließen können und das Konzept anschließend dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen.
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