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Verdi ruft zu 36-stündigem Warnstreik in Leipzig auf: Einschränkungen an Hochschulen und Uniklinik

Leipzig. Verdi ruft zum nächsten Warnstreik auf: Am Donnerstag sollen ab 6 Uhr früh Beschäftigte mehrerer Hochschulen sowie an der Universitätsklinik für 36 Stunden in den Arbeitskampf gehen, kündigte die Gewerkschaft am Mittwoch an.

Im Hochschulbereich gehören zu den bestreikten Leipziger Einrichtungen unter anderem die HTWK, die Universität, die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt, das Studentenwerk, die Akademie der Wissenschaften sowie die Hochschulen für Grafik und Buchkunst, für Musik und Theater und die Leibniz Institute.

Auch Einschränkungen in der Landesdirektion

Die studentischen Beschäftigten der Universität sind zum sogenannten Partizipationsstreik aufgerufen. Dieser richtet sich gegen einen Außenseiter-Arbeitgeber und zeichnet sich dadurch aus, dass er zwar keinem Arbeitgeberverband angehört, trotzdem aber kein an der Verbandsauseinandersetzung unbeteiligter Dritter ist.

„Darüber hinaus werden eine Vielzahl von Einrichtungen der Landesdirektion an diesem Tag nur eingeschränkt erreichbar sein“, sagt Sebastian Viecenz, Bezirksgeschäftsführer in Leipzig. Vom Studierendenwerk werden für Donnerstag nur einige Aktive erwartet, so Viecenz auf LVZ-Nachfrage. Von daher könne man davon ausgehen, dass die Mensen geöffnet seien. Freitag wiederum sehe das anders aus, „da gehen wir von geschlossenen Einrichtungen aus“. Das war schon beim Streik am 14. November der Fall.

Notdienstvereinbarung an Klinik gefordert

Ein Fokus liegt auf der Uniklinik. „Wir fordern von der Geschäftsführung schon lange Gespräche über eine Notdienstvereinbarung, doch auch nach dem Streik am 14. November gab es keine Signale“, so Viecenz. Julia Greger, Gewerkschaftssekretärin für die Leipziger Uniklinik, weist darauf hin, dass „viele Bereiche bereits jetzt auf Notdienstniveau arbeiten. Wir sind nach wie vor bereit, eine solche Vereinbarung im Sinne der Patienten abzuschließen“.

Als Reaktion auf die Ankündigung eines weiteren Streiks liegt Verdi nun eine Einladung aus der Klinik-Chefetage vor – um 6 Uhr am Morgen. „Das hätte die Leitung schon viel früher haben können“, kritisiert Viecenz, „aber wir werden das Angebot natürlich nicht ausschlagen“. Bis zum Freitag sind die üblichen Abläufe und Planungen am Klinikum gestört, „aber natürlich wird kein Patient auf dem Gang gelassen, die Grundversorgung ist selbstverständlich gewährleistet“.

Kundgebung und Workshops

Die Streikenden versammeln sich am Donnerstag ab 6 Uhr in der Liebigstraße am Park Kanonenteichanlage. Gegen 8 Uhr beginnt eine Demo zum Kohlrabizirkus, nach der Kundgebung vor dem Kohlrabizirkus werden in der Halle Workshops stattfinden. Gegen 13 Uhr treffen sich die Streikenden wieder am Uniklinikum.

„Die Bereitschaft der Beschäftigten, für ihre Forderungen einzutreten und die Arbeit niederzulegen, wächst weiter an. Bis zum nächsten Verhandlungstermin wird sich daran auch nichts ändern“, sagt der Bezirksgeschäftsführer Leipzig-Nordsachsen.

LVZ

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