Am Donnerstag, 22. Juli 2021, findet die hochrangige Perspektivenkommission zum Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ statt. des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Freistaates Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt die sechs überzeugendsten aus 100 eingereichten Anträgen ausgewählt und dem BMBF für die erste Förderphase empfohlen. In den nächsten sechs Monaten müssen die Konzepte zur Umsetzungsreife erarbeitet werden. Die Konzepte werden dann noch einmal überprüft, bevor mit dem eigentlichen Bau von zwei Zentren in den ehemaligen Kohlerevieren begonnen wird. In der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Bergbaurevier ist auf Grundlage des „Strukturstärkungsgesetzes der Kohlereviere“ (StStG) die Einrichtung von zwei institutionell geförderten Großforschungszentren geplant.
Zwei Leipziger Projekte bewerben sich: Klimadatenauswertung und individuelle Medikation
Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Dass sich zwei – und sehr unterschiedliche – Leipziger Ideen für die Zukunft des mitteldeutschen Kreises durchsetzen können, zeigt den hohen Innovationsgrad der Region. Ein Forschungszentrum zur Auswertung von Klimadaten kann wichtige Grundlagen liefern, um die Erderwärmung einzudämmen Opencast Bergbau kann ein solches Zentrum das Spektrum von der ehemals massiven fossilen Energiegewinnung bis hin zu einer klimaneutralen Welt spannen. Die Entwicklung individueller Medikamente kann dazu beitragen, das Leben von Millionen Menschen erträglicher und lebenswerter zu machen. Mit diesen beiden Projekten hat die Leipzig Region hat die besten Tickets, um am Ende die Ausschreibung für ein großes Forschungszentrum zu gewinnen, das weit über Leipzig hinaus glänzen wird.“
Das „CMI – Center for Medicine Innovation“ und das „Center for Climate Action and Innovation – Research and Engineering“ (CLAIRE), an dem renommierte Wissenschaftler der Universität Leipzig beteiligt sind, machen aus ihren Anwendungsskizzen nun tragfähige Konzepte für die Standort im auf Mitteldeutschen Gebiet übertragenen Gebiet.
Universität Leipzig sieht in den Ideen für das Großforschungszentrum Potenzial für Nachhaltigkeit in der Region
Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Beate Schücking, freut sich in einer ersten Stellungnahme über die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihrer Universität: „Für die Universität Leipzig ergeben sich durch diese Entscheidung spannende Anknüpfungspunkte für den wissenschaftlichen Austausch innerhalb der Universität Leipzig und mit anderen Einrichtungen und Instituten der Universität. Die hervorragenden Ideen für das große Forschungszentrum im Mitteldeutschen Revier werden eine nachhaltige Entwicklung der ehemaligen Braunkohleregionen ermöglichen. Ich danke den Wissenschaftlern für diesen Beitrag am Wissenschaftsstandort Leipzig und Wir wünschen allen viel Erfolg für die nächste Phase. Die Projekte, die es nicht in die Endrunde geschafft haben, bleiben von großer Bedeutung. Wir werden sie weiterhin im Auge behalten und für zukünftige Bewerbungen der Universität Leipzig für Exzellenzcluster verwenden. „
Auch Teilnehmer der Universität Leipzig gaben eine erste Stellungnahme zur Entscheidung über die Endrunde des Wettbewerbs um das Großforschungszentrum im mitteldeutschen Kreis ab.
Zentrum für Medizininnovation (CMI)
Als einer der am CMI-Projekt beteiligten Wissenschaftler freut sich Prof. Jens Meiler: „Für uns ist es ein erster Schritt auf dem Weg, unsere Forschung zugängliche, personalisierte, bezahlbare und faire Medizin zu ermöglichen gesellschaftliche Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.“
Ziel des CMI ist es, mit flexiblen Strukturen innovative digitale Wertschöpfungsketten und Technologien für effektive personalisierte Therapien „Mit den Menschen, für die Menschen“ zu entwickeln und so die Transformation des mitteldeutschen Braunkohlereviers zu einer Hightech-Region für Gesundheitsforschung. Die Kerntechnologien des CMI (Künstliche Intelligenz und Big Data, softwarebasierte Wirkstoffmodellierung, Zell- und Gentherapien sowie intelligent vernetzte medizintechnische Systeme) leiten einen grundlegenden Wandel im Gesundheitswesen ein. Das CMI schafft eine effiziente Struktur für die reibungslose Übersetzung und den Transfer von der Grundlagenforschung in die Anwendung.
Zentrum für Klimaschutz und Innovation – Forschung & Technik (Claire)
Prof. Johannes Quaas sieht die Arbeit des Projektteams in der Entscheidung der Perspektivenkommission bestätigt: „Das Thema ‚Klimaschutz‘ – Praxiswissen und Anwendung für den Klimawandel – ist von überragender und stetig wachsender Bedeutung für uns und unsere Wirtschaft in der Region, aber auch weit Es wird in Zukunft nur wenige Wirtschaftszweige geben, die nicht stark vom Klimawandel beeinflusst werden Die extremen Niederschläge haben uns gerade gezeigt, wie wichtig verlässliche Vorhersagen, Vorsorge und Anpassung sind. Wir an der Universität Leipzig sind das Ich freue mich auf die Unterstützung von Georg Teutsch, dieses Zukunftsthema in CLAIRE in unserer Region umzusetzen. Die Universität Leipzig wird die neuen Köpfe für Klimainnovation maßgeblich schulen.“
Unter der Leitung von Prof. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Direktor des Umweltforschungszentrums Leipzig (UFZ), entwickelt CLAIRE fundierte Systemlösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung, die regionale Transformationsprozesse hin zu einer klimaneutralen und klimaresilienten Gesellschaft unterstützen.
In diesem Projekt bündeln Forschende aus folgenden wissenschaftlichen Einrichtungen ihre Ideen und Potenziale, um attraktive Innovationscluster mit nachhaltiger Wertschöpfung in den Bergbaufolgeregionen zu schaffen:
Universität Leipzig, iDiv Halle-Jena-Leipzig, Fraunhofer IMW Leipzig, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, TU Dresden, HHL Leipzig, DBFZ Leipzig, TROPOS Leipzig, IPK Gatersleben, IPB Halle, PIK Potsdam, ZALF Müncheberg, MPI-BGC Jena .
Hintergrund „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“
Mit „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ das BMBF und der Freistaat Sachsen fördern den Aufbau zweier neuer Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Kreis. Die Einrichtung der geplanten Großforschungszentren soll den Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland stärken und zur Entwicklung der sächsischen Lausitz und des mitteldeutschen Kreises zu attraktiven Zukunftsregionen beitragen. Dafür stellen das BMBF, der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt bis zu 170 Millionen Euro pro Jahr und Zentrum bereit. In der Nähe der großen Forschungszentren sollen künftig bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Nachdem nun die Entscheidung der Perspektivenkommission über die drei Finalisten und eine sechsmonatige Förderphase gefallen ist, werden Bund und Freistaat über zwei tragfähige Konzepte pro Region entscheiden. Für die abschließende Bewerbungsphase stehen den Forschungsteams jeweils 500.000 Euro zur Verfügung.