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Schlittenhundeclubs in der Zwangspause trotz Schnee – wegen Corona

Erfurt / Oberhof / Ilmenau. Nach einer Saison ohne Schnee hat das Corona-Virus die Schlittenhundefans des Landes vereitelt. Trotz bester Bedingungen musste der Schlittenhunde-Sportclub Thüringen (SSCT) das international bekannte Frauenwald-Rennen für dieses Jahr absagen. „Bei Oberhof hatten wir gehofft, dass es kurzfristig funktionieren könnte, aber das wird auch nicht funktionieren“, sagte die Vorsitzende des Vereins, Anke Schiller-Mönch. Das Rennen in der Wintersportstadt war ursprünglich für Ende Februar geplant.

Trotz des Schnees: Warum Schlittenhundeclubs eine obligatorische Pause machen

„Natürlich wollen wir die Rennen stattfinden lassen. Die Tatsache, dass im Moment nichts funktioniert, ist nicht unbedingt motivierend, da wir eine lange Vorlaufphase haben, viel organisieren müssen und wenn Sie dann absagen müssen, ist dies frustrierend “, sagte Schiller-Mönch. Ein weiteres Problem ist, dass der Wettbewerbsbereich nicht abgesperrt werden kann. Die Rennen mit den Schlittenhunden ziehen jedoch meist ein großes Publikum an. In der Vergangenheit verfolgten gut 6.000 Zuschauer pro Tag die Wettbewerbe in Frauenwald.

Der Verein ist es gewohnt, dass Rennen wegen Schneemangels abgesagt werden. „Aber soweit es das letzte Mal war, ist es etwas Besonderes.“ Tatsächlich konnte der Verein sein letztes Rennen im Jahr 2019 abhalten. Dann gab es keinen Schnee und Corona kam. „Und dieses Jahr wären es Top-Bedingungen gewesen, in Oberhof hätten wir zwischen 60 und 80 Teilnehmer gehabt“, sagte Schiller-Mönch. Die Misserfolge im vergangenen Jahr waren auch besonders schmerzhaft, weil es sich tatsächlich um Jubiläumsrennen handelte. „In Frauenwald war es das 25. und in Oberhof das 30. Jahr.“

Ein Trost ist, dass dank des aktuellen Wetters viele der rund 70 Clubmitglieder auch zu Hause gut trainieren können. „Die Natur ist nett zu uns.“ Mitglieder dürfen während der Woche drei Strecken in Oberhof für das Training nutzen. „Die Bedingungen sind im Moment sehr gut, ohne viel Aufwand.“

Die Corona-Pandemie betrifft weiterhin Vereine in Deutschland

Der Schlittenhundesport ist ein Einzelsport. Die Pandemie sei nach wie vor ein echtes Problem für das Vereinsleben, sagte Schiller-Mönch. Der Austausch erfolgt nur über das Internet. Ein gemeinsames Training ist im Hinblick auf Kontaktbeschränkungen kaum möglich. „Für die Musher gibt es keinen Leistungsvergleich, für die Hunde gibt es keine Routine bei den Rennen, bei denen sie lernen, dass es viele andere Hunde und Menschen gibt.“ Die Schlittenhundeführer werden „Musher“ genannt.

Der Verein hofft nun, zumindest am Himmelfahrtstag im Mai ein Trainingslager organisieren zu können. Denn die Sportler und ihre Tiere können auch ohne Schnee trainieren: Aber dann mit Spezialwagen oder Rollern, mit dem Fahrrad oder Joggen.

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