Der Rechtsextremist Sven Liebich aus Halle wurde vom Amtsgericht Leipzig zu einer Haftstrafe von sieben Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Prozess drehte sich um einen Angriff auf einen Fotografen im November 2020, bei dem Liebich und drei weitere Angeklagte beteiligt waren. Die anderen Beschuldigten erhielten laut dem Amtsgericht Bewährungsstrafen zwischen sechs und zehn Monaten. Die Urteile sind jedoch noch nicht rechtskräftig und es besteht die Möglichkeit einer Revision.
Bereits im Juli wurde Liebich zu einer Haftstrafe verurteilt, doch aufgrund von Berufungen der Staatsanwaltschaft und Liebich selbst ist auch dieses Urteil noch nicht rechtskräftig. Im März 2023 wurde hingegen ein Urteil vom Landgericht Halle verkündet, das eine Bewährungsstrafe bestätigte.
Der Prozess vor dem Amtsgericht Leipzig begann am vergangenen Freitag und behandelte den Angriff auf einen Fotografen, der in seiner Freizeit Demos der rechten Szene fotografiert. Der Vorfall ereignete sich am Rande einer Corona-Demonstration in Leipzig im Jahr 2020. Auf Bildern von der Demo ist zu sehen, wie mehrere Teilnehmer Pressevertreter angreifen.
Während des Prozesses gab Liebich an, dass der Fotograf unvermittelt auf ihn zugekommen sei und ihm mit der Faust auf den Kopf geschlagen habe. Daraufhin sei er auf den Fotografen zugegangen, um ihn festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Seine Lebensgefährtin habe dann zweimal mit dem Handy auf den Fotografen eingeschlagen. Der Fotograf hatte zunächst bestritten, die Schlägerei begonnen zu haben, doch nachdem Videos abgespielt wurden, die während der Tat entstanden, gab er an, seine Hände nur zum Schutz nach oben gehoben zu haben.
Dies ist nicht das erste Mal, dass über Vorwürfe und Prozesse gegen Liebich berichtet wurde. Im Frühjahr berichtete der MDR im Fernsehen über dieses Thema.
Falls weitere Informationen verfügbar sind, wurden sie nicht angegeben.
