
Hartha: Schließungsgerüchte – Gift für kleines Gewerbe
Ein Ratsbeschluss soll in Hartha die Branchenstruktur sichern. Das daraus entstehende Schließungsgerücht ist Gift für kleines Gewerbe.
Hartha. Geht es ums Thema Einkaufen, wollen alle möglichst groß denken. Den für Kleinstadtverhältnisse Mega-Projekten wie in Hartha an der Dresdener Straße ist die geballte Aufmerksamkeit sicher, sowohl von der Kundschaft als auch von den Handelsriesen. Kleine Objekte hingegen – aus denen sich die expandierenden Ketten längst zurückgezogen haben – geraten schnell aus dem Fokus, wie in Hartha an der Geschwister-Scholl-Straße.
Die verbleibenden Gewerbetreibenden sind auf sich gestellt, sich die Aufmerksamkeit der Kundschaft zu erhalten. Dabei verdienen sie jede Unterstützung, mit aller gebotenen Sensibilität. Schließungsgerüchte sind hingegen das blanke Gift.
Kleine Händler als ausgleichendes Gegengewicht
Die dortigen Betreiber kann man persönlich kennen, ähnlich wie gute Nachbarn. Der Unternehmer oder die Unternehmerin sind dort unter Umständen näher dran an ihren Kunden, teilen deren Sorgen, sind in dem Sinne sozialer Anlaufpunkt. Ein Handelsriese kann das nie leisten, in einer weithin anonymer und unpersönlicher werdenden Handels- und Einkaufswelt. Der kleine Unternehmer bietet hierfür ein wichtiges ausgleichendes Gegengewicht.
Dass ein formeller Ratsbeschluss die kleinstädtische Branchenstruktur zu erhalten helfen soll, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Ein kleines informelles Gespräch im Vorfeld kann helfen, Gerüchte zu vermeiden. In einer Kleinstadt sollte das möglich sein. Das ist genau der Vorteil, den kleinteilige kommunale Strukturen bieten, die man nutzen kann und sollte.
LVZ