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Europas einziges Clown-Museum in Leipzig: Museumschef trennt sich widerwillig von Lieblingsobjekt bei „Bares für Rares“

Europas einziges Clown-Museum

Leipzig bietet eine einzigartige Attraktion für Clown-Liebhaber und Neugierige: das Clown-Museum. Museumschef Hans-Dieter Hormann ist stolzer Besitzer von über 8500 Clownsfiguren und leitet das Museum in der Breite Straße. Diese außergewöhnliche Sammlung fällt auf und erregt nicht nur in der Stadt, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg Aufmerksamkeit.

Porzellan-Pierrot als Hingucker

Hormann hat sich nun schweren Herzens von einem seiner Lieblingsstücke getrennt. In der bekannten TV-Sendung „Bares für Rares“ präsentierte er stolz seinen Porzellan-Pierrot. Dabei war ihm bewusst, dass er nicht nur Werbung für sein Museum machen konnte, sondern auch Geld für die finanzielle Lage des Museums benötigte. Trotz seiner Leidenschaft für das Sammeln von Clown-Figuren, musste er schweren Herzens den Verkauf in Erwägung ziehen.

Antiker Schatz aus der Manufaktur

Die Kunsthistorikerin Dr. Bianca Berding erkannte sofort den Wert des rund 35 Zentimeter hohen Porzellan-Pierrots. Dieses beeindruckende Objekt stammt aus der renommierten thüringischen Manufaktur Friedrich Karl Ens in Lauscha. Der Entwurf wurde von dem bekannten Bildhauer Anton Büschelberger geschaffen, dessen Talent für die Darstellung von Emotionen auch bei dieser Figur deutlich erkennbar ist. Die Expertin schätzt den Wert des Pierrots auf 350 bis 450 Euro.

Kein Zurück mehr

Hormann gab zu verstehen, dass es für ihn finanziell keine andere Option gab, als den Porzellan-Pierrot zu verkaufen. Obwohl er das Kunstwerk gerne in seiner Sammlung behalten hätte, ist er froh über den Kaufinteressenten, der das Clown-Museum unterstützt. Der New Yorker Clown Jeff Hess hatte ihm das Objekt geschenkt, damit es letztendlich für das Museum verkauft werden konnte.

Spannende Bieter-Auktion

Bei der TV-Auktion von „Bares für Rares“ war das Interesse an dem Pierrot groß. Die Händler boten fleißig mit, aber Leo Leo aus Köln überbot schließlich alle anderen und zahlte 450 Euro für das Porzellanobjekt. Zusätzlich zu dem Kauf vereinbarten Leo Leo und Hormann einen Besuch in Leipzig, bei dem auch eine Tasse Kaffee und Stück Kuchen serviert werden sollten. Eine nette Geste, um dem engagierten Käufer persönlich den Dank für die Unterstützung des Museums auszudrücken.

Erfolgreiche Werbung für das Clown-Museum

Für Hormann war der Verkauf seines geliebten Pierrots nicht nur finanziell wichtig, sondern eine ideale Gelegenheit, das Clown-Museum einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Das Museum mit insgesamt 25.000 Ausstellungsstücken ist sein Kindheitstraum, den er bereits im Alter von neun Jahren hegte. Dennoch kämpft er bis heute finanziell darum, das Museum aufrechtzuerhalten. Die Teilnahme bei „Bares für Rares“ hat dem Clown-Museum jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit beschert und könnte somit hoffentlich langfristig zu einer verbesserten finanziellen Situation führen.

Ein Clown weniger, aber ein bekanntes Museum

Obwohl Hormann sich von einem seiner Clowns trennen musste, hat er letztendlich die richtige Entscheidung getroffen. Die finanzielle Unterstützung durch den Verkauf des Porzellan-Pierrots ermöglicht es ihm, das Clown-Museum weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten und gleichzeitig seine beeindruckende Sammlung zu erweitern.

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