Berlin. Die Sehnsucht nach mehr Freiheit in der Corona-Krise ist groß. Der Weg dorthin ist für einige kürzer als für andere. Wie schnell es geht, hängt von der Entwicklung der Infektionen im jeweiligen Land oder der jeweiligen Region ab.
Bund und Länder haben Kriterien festgelegt, nach denen die Bundesländer über weitere Eröffnungsschritte entscheiden sollen. Mehrere Länder behalten sich ausdrücklich das Recht vor, abzuweichen. Sofern Bund und Länder keine neuen Regelungen vereinbart haben, gelten die bisherigen Resolutionen bis zum 28. März.
Tests: Die Corona-Testoptionen sollen bis Anfang April deutlich erweitert werden. Jeder sollte mindestens einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest machen können. Wer positiv testet, muss sich isolieren und einen zuverlässigeren PCR-Test durchführen. Beide Tests sollten kostenlos sein. Home Office: Die Verpflichtung der Arbeitgeber, ihren Arbeitnehmern zu erlauben, wann immer möglich zu Hause zu arbeiten, soll bis zum 30. April verlängert werden. Impfungen: Ab der zweiten Märzwoche sollten Vorschriften erlassen werden, damit einzelne niedergelassene Ärzte auch Personen gegen Corona impfen können. Ab Ende März / Anfang April sollten auch die Allgemeinmediziner und Fachärzte geimpft werden und vor Ort über die Priorisierung entscheiden.
Was sollte sich ändern, wenn:
Kontakte: Ab dem 8. März dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Paare sollten im Allgemeinen als ein Haushalt zählen. Wenn die Inzidenz unter 35 fällt, können Treffen von bis zu zehn Personen aus drei Haushalten zugelassen werden. Kinder bis 14 Jahre kommen hinzu. Wenn die 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen über 100 liegt, wird eine Notbremse betätigt. Ab dem zweiten folgenden Arbeitstag gelten dann wieder die bis zum 7. März geltenden Regeln. Das bedeutet in diesem Fall: Ein Haushalt und eine andere Person können sich treffen, ausgenommen Kinder bis 14 Jahre. Stufe zwei: Nachdem ab dem 1. März im ersten Schritt Schulen und Friseure eröffnet wurden, sollen nun (ab 8. März) Buchhandlungen, Blumenläden und Gartencenter sowie Einzelhandelsgeschäfte für den täglichen Bedarf eröffnet werden. Wenn die Ladenfläche größer ist, sind mehr Kunden erlaubt. Solche Öffnungen gibt es bereits in einigen Bundesländern. Sogenannte körperbetonte Leistungen wie Massagen sollen wieder erlaubt sein. Was genau gemeint ist, kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Der Unterricht in Fahr- und Flugschulen sollte ebenfalls von vorne beginnen. Kunden müssen täglich einen Schnelltest oder Selbsttest vorlegen, wenn sie die Maske während ihres Termins nicht tragen können (z. B. für Kosmetika oder Rasuren).
Weitere Eröffnungsschritte sind in der Entscheidung der Bundesländer wie folgt:
Stufe drei (frühestens ab dem 8. März):
Stabile 7-Tage-Inzidenz von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: Weitere landesweite oder regionale Eröffnungen in Einzelhandelsgeschäften, Museen, Galerien, Zoos, Botanischen Gärten und Denkmälern möglich. Maximal 10 Personen dürfen ohne Kontakt gemeinsam an der frischen Luft Sport treiben. Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen mit mehr als 50 Neuinfektionen oder einer stabilen oder sinkenden Inzidenz von unter 100: Einzelhändler sowie Museen, Galerien, Zoos, Botanische Gärten und Denkmäler können Termine für Einkäufe oder Besuche festlegen. Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten können gemeinsam draußen Sport treiben. Eine Gruppe von bis zu zwanzig Personen ist für Kinder bis 14 Jahre gestattet.
Die Grafik zeigt die verschiedenen Öffnungsstufen. © Quelle: Konferenz der Ministerpräsidenten
Stufe vier (frühestens ab dem 22. März): Voraussetzung ist eine 7-tägige Inzidenz, die sich in der dritten Stufe seit 14 Tagen nicht verschlechtert hat.
Inzidenz stabil unter 50 Neuinfektionen: Eröffnung von Restaurants, Theatern, Konzert- und Opernhäusern und Kinos im Freien. Kontaktfreier Sport drinnen, Kontaktsport draußen erlaubt. Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen mit mehr als 50 oder Inzidenz stabil oder unter 100 Neuinfektionen: Eröffnung von Restaurants im Freien mit Terminbuchung. Ein täglicher Covid-19-Test ist erforderlich, wenn sich mehrere Haushalte einen Tisch teilen, um Theater, Konzertsäle, Opernhäuser und Kinos zu besuchen. Gleiches gilt für berührungslose Sportarten in Innenräumen oder Kontaktsportarten im Freien.
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Im Video: Merkel gibt mit Inzidenzwerten nach – „Sie hat ein bisschen Autorität verloren“
Inzidenzwerte und Co. – Kristina Dunz, stellvertretende Leiterin des RND-Hauptstadtbüros, klassifiziert die Ergebnisse des Corona-Gipfels im Videointerview. © RND
Stufe fünf (frühestens ab dem 5. April): Voraussetzung ist eine 7-tägige Inzidenz, die sich in der vierten Stufe seit 14 Tagen nicht verschlechtert hat.
Inzidenz stabil unter 50 Neuinfektionen: Freizeitveranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmern an der frischen Luft, Kontakt Sport in Innenräumen. Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen mit mehr als 50 oder stabiler oder sinkender Inzidenz unter 100 Neuinfektionen: Weitere Eröffnung von Einzelhandelsgeschäften mit Kundenbeschränkungen, berührungslose Sportarten in Innenräumen, Kontaktsportarten ohne obligatorische Tests im Freien.
Für die Stufen drei bis fünf gibt es eine Notbremse – ähnlich der Kontaktregelung: Wenn die 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen über 100 liegt, gelten die bis zum 7. März geltenden Regeln ab dem zweiten folgenden Arbeitstag erneut.
Wie es weitergeht:
Am 22. März wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen diskutieren. Es sollte sich dann um Gastronomie, Kultur, Veranstaltungen, Reisen und Hotels handeln.