Logistikmarkt entwickelt sich im zweiten Quartal positiv
Der deutsche Logistikmarkt zeigt eine spürbare Belebung im zweiten Quartal dieses Jahres. Nach einem zurückhaltenden Jahresauftakt konnte der Markt sowohl hinsichtlich der umgesetzten Flächen als auch der abgeschlossenen Verträge deutlich zulegen. Mit einem Flächenumsatz von 2,44 Mio. m² (inkl. Eigennutzer) im ersten Halbjahr bietet diese Entwicklung einen optimistischen Ausblick.
Warum bleibt das erste Halbjahresresultat unter dem Vorjahreswert?
Die eher schwache wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich nach wie vor hemmend auf die Nachfrage im Logistikvermietungsmarkt aus. Unternehmen zögern Investitionsentscheidungen hinaus und bevorzugen es, bestehende Flächen zu halten. Dies liegt vor allem an gestiegenen Mietpreisen, insbesondere im modernen Flächensegment, die Unternehmensumzüge mit höheren Kosten verbinden. Zudem ist das begrenzte kurzfristig verfügbare Flächenangebot in einigen Märkten ein limitierender Faktor. Trotzdem konnte im zweiten Quartal eine erhöhte Marktaktivität verzeichnet werden, insbesondere außerhalb der großen Logistik-Hubs.
Welche Regionen weisen ein überdurchschnittliches Ergebnis auf?
Frankfurt führt das Ranking der bedeutenden Logistikregionen an, gefolgt von Berlin und Köln. Mit einer deutlichen Steigerung im Flächenumsatz verzeichnen diese Regionen eine positive Entwicklung. Im Ruhrgebiet zeigt sich ebenfalls eine Zunahme der Dynamik, auch wenn das Umsatzvolumen noch unter dem Langzeitdurchschnitt liegt.
Der Einfluss der Branchenverteilung auf den Markt
Handelsunternehmen und produzierende Unternehmen dominieren den Markt mit jeweils rund 32 %, gefolgt von Logistikdienstleistern. Letztere weisen im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt den größten Abstand auf. Die preissensible Logistikbranche nutzt vermehrt bestehende Lager für die Auftragsabwicklung anstelle neuer Flächen.
Stabile Spitzenmieten treiben den Markt an
Die Spitzenmieten sind im zweiten Quartal überwiegend stabil geblieben. Lediglich in Frankfurt und Hamburg gab es leichte Anstiege. Im Zwölfmonatsvergleich belaufen sich die Zuwachsraten auf 3 % bis 11 %. Das Mietpreisniveau liegt im Durchschnitt bei knapp 8,10 EUR/m², wobei München als teuerster Standort hervorsticht.
Ausblick auf die weitere Marktentwicklung
Die prognostizierte schwache konjunkturelle Entwicklung wird sich weiterhin auf die Nutzermärkte auswirken. Die Rahmenbedingungen des Logistikmarktes werden sich vorerst kaum verändern, trotz positiver Signale wie der Leitzinssenkung der EZB. Die Entwicklung des Flächenumsatzes wird voraussichtlich stabil bleiben, ebenso wie das Mietpreisniveau. Es bleibt abzuwarten, ob die zunehmende Wachstumsdynamik in der Weltwirtschaft eine positive Wirkung auf den deutschen Logistikmarkt haben wird.