Projekt „Halbe-Halbe“: 35 Schulen legen sich beim Energiesparen mächtig ins Zeug
Die unklare Versorgungssituation mit Erdgas aufgrund des Ukraine-Krieges hat auch das Energiesparprojekt „Halbe-Halbe“ geprägt. So war das Schuljahr 2022/23 von massiven Energiesparmaßnahmen begleitet – nicht nur an den 35 teilnehmenden Schulen im Stadtgebiet. Im Sommer war ein städtischer Maßnahmeplan beschlossen worden, der die Gasversorgung sichern sollte. Dieser sah unter anderem vor, dass an allen Schulen – unabhängig von der Energieversorgungsart – die Raumtemperatur gedrosselt werden sollte. Die Projektschulen haben entsprechend am meisten beim Heizen gespart und insgesamt 10 Prozent, beziehungsweise 1.700 Megawattstunden weniger Heizwärme verbraucht. Das entspricht etwa dem Verbrauch von 80 Einfamilienhäusern im Jahr.
Doch auch der Verbrauch von Strom und Wasser ging zurück, um fünf Prozent (182 Megawattstunden) beziehungsweise drei Prozent (knapp 1.200 Kubikmeter) im Vergleich zum Schuljahr 2021/22. 16 Schulen aus dem Teilnehmerfeld konnten bei allen drei Medien sparen, weitere 16 Schulen in zwei von drei Bereichen.
Rekord-Beteiligung der Schulen
Sven Stein, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jetzt ausgezeichnet: „Schön, dass das Projekt ‚Halbe-Halbe‘ immer größere Kreise zieht, wir hatten in diesem Jahr wieder eine Rekord-Beteiligung der Schulen. Das Bewusstsein, dass alle ihren Teil zum Energiesparen beitragen müssen, ist bei vielen Menschen erst seit dem Ukraine-Krieg gewachsen – die Schülerinnen und Schüler machen uns seit Jahren ganz praktisch vor, wie es geht.“ Und die Beteiligung wächst: Im Schuljahr 2023/24 sind insgesamt 40 Schulen dabei sowie, in einem Pilotprojekt, erstmals auch eine Kindertagesstätte.
Bewusstsein für Energieverbrauch
„Halbe-Halbe“ startete im Schuljahr 2017/18 und wurde bis 2021 von der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Es soll insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern zu größerem Bewusstsein für den Energieverbrauch der Schule führen und helfen, ihr Nutzungsverhalten zu ändern. Die Kinder und Jugendlichen erkunden dabei mit Messgeräten ihr Schulgebäude, suchen nach Energielecks oder informieren Mitschülerinnen und Mitschüler. So haben beispielsweise Projektteilnehmer vom Reclam-Gymnasium im vergangenen Jahr Erklärvideos zur Klimakrise erstellt und Drittklässler der Hans-Kroch-Schule lernten beim Besuch im Klärwerk Rosental viel über den ressourcenschonenden Umgang mit Wasser und Abwasser.
Für ihren Einsatz erhielten die Schulen bis zur Corona-Pandemie eine Prämie in Höhe der Hälfte der eingesparten Energiekosten. Weil aufgrund der pandemiebedingten Schließzeiten zuletzt die Referenzwerte verzerrt waren, gibt es seit dem vergangenen Jahr unter anderem Prämien für Schulen, die besonders aktiv an dem Projekt teilgenommen haben. In diesem Schuljahr konnten so über 100.000 Euro an die Einrichtungen ausgezahlt werden.
Zuletzt finanzierte die Stadt Leipzig das Projekt aus den erarbeiteten Einsparungen und Eigenmitteln.
Weitere Informationen
Erfahrungsberichte von Schulen sowie das Anmeldeformular für das kommende Jahr gibt es unter