Ein Beitrag über den kürzlich verliehenen Denkmalschutz für vier Leipziger DDR-Schulen steht im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion. Das Landesamt für Denkmalpflege listet nun vier Schulgebäude aus den 1960er und 1970er Jahren als Kulturdenkmäler. Die Entscheidung, diese Typenschulbauten unter Denkmalschutz zu stellen, ist eine Neuheit, da bisher vor allem individuell geplante Schulen aus den 1950er Jahren diesen Status erhielten. Die charakteristischen Merkmale dieser Schulgebäude in Leipzig, die nun geschützt sind, umfassen unter anderem freistehende Gänge, die zwei Schulflügel miteinander verbinden, sowie Kunstwerke über den Haupteingängen.
Die vier Schulen, von denen nun vier unter Denkmalschutz stehen, sind die Kurt-Biedermann-Schule, die 100. Schule, die Medizinische Berufsfachschule am städtischen Klinikum St. Georg und die 120. Schule in Martin-Herrmann-Straße 1 in Großzschocher. Diese Schulen gelten als kulturell wertvoll für Leipzig, insbesondere aufgrund ihrer baugebundenen Kunst.
Die 120. Schule in Großzschocher, die zum „Dresdner Atriumtyp“ gehört, wurde bereits 1968/69 erbaut und zeichnet sich durch zwei begrünte Innenhöfe aus. Die Schule wird durch eine Turnhalle mit einem Dach aus gekrümmten Betonschalen ergänzt. Sie bildet den städtebaulichen Auftakt zu einer Siedlung aus Mehrgeschossern, die ebenfalls in den 1960er Jahren errichtet wurde.
Die Grünauer Schulen und die Berufsfachschule sind dem „Leipziger Gangbautyp“ zuzuordnen, der mit seiner markanten Waschbetonfassade und der akzentuierten Eingangssituation viele Neubauviertel der 1970er Jahre prägt. Künstler wie Arnd Schultheiß, Arno Rink und André Böhme haben mit ihren Werken diese Schulgebäude geprägt und stehen somit für das Ende und den Neubeginn einer architektonischen Epoche.
Insgesamt sind diese Schutzmaßnahmen ein wichtiger Schritt zur Erhaltung des kulturellen Erbes Leipzigs und zur Anerkennung der Architekturgeschichte der DDR in der Stadt. Es ist zu hoffen, dass die Schulen in den kommenden Jahren angemessen weiterentwickelt werden, um den Denkmalwert zu bewahren.
Quelle: www.leipzig.de
