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Neues Landwirtschaftskonzept für mehr Bio-Produktion in Leipzig

Neues Landwirtschaftskonzept für mehr Bio-Produktion in Leipzig

Bei der Verpachtung städtischer Landwirtschaftsflächen sollen ökologisch-nachhaltige Produktionsweisen und regionale Vertriebsstrukturen künftig bevorzugt berücksichtigt werden. Ziel ist, dass sich der Anteil der Öko-Landwirtschaft in Leipzig künftig erhöht und Produkte stärker regional vermarktet werden.

  • Grünes Weizenfeld mit drei Windrädern im Hintergrund © Stadt Leipzig

Dies geht aus dem neuen Landwirtschaftskonzept hervor, das Oberbürgermeister Burkhard Jung jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht hat. Hintergrund ist, dass in Deutschland bis zum Jahr 2030 etwa 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen biologisch bewirtschaftet werden sollen. Der Stadtrat entscheidet abschließend über das Konzept.

Verpachtung nach Höchstgebot künftig ausgeschlossen

Von den knapp 30.000 Hektar Fläche Leipzigs werden derzeit rund 32 Prozent landwirtschaftlich genutzt (rund 9.700 Hektar). Etwa 1.800 Hektar dieser Flächen sind in städtischem Eigentum. Hierfür hat die Stadt 133 Landpachtverträge abgeschlossen. Zum 30. September 2023 laufen 102 Verträge für insgesamt rund 800 Hektar Nutzfläche aus – um in einem transparenten Bewerbungsverfahren neu vergeben zu werden. Eine Verpachtung nach Höchstgebot ist dabei künftig ausgeschlossen.

Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitskriterien entscheiden

Die Vorlage formuliert Bewerbungs- und Bewirtschaftungskriterien, die unter anderem biologischen Landbau und regional ansässige Landwirtschaft fördern sollen. Hierfür wurde ein Set aus 17 Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitskriterien erstellt. Dazu zählen feste Vorgaben wie das Verbot des Einsatzes von Klärschlamm beziehungsweise -komposten sowie von gentechnisch modifiziertem Saatgut und Tierfutter. Doch auch wenn beispielsweise bei einem Betrieb der Umsatzanteil regionaler Vermarktung zwischen 5 und 20 Prozent liegt oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Pachtflächen reduziert wird, erhöht dies die Chancen für einen Zuschlag.

Um den Bio-Pachtbetrieben eine planbare Perspektive zu ermöglichen, eignen sich nur Flächen, die langfristig verfügbar sind. Die Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft dauert, zudem muss der Boden im Biolandbau mit einem höheren Aufwand bearbeitet werden. Damit amortisieren sich Investitionen langsamer als bei konventionellen Landwirtschaftsbetrieben. Die Grundstücke werden daher zunächst von Experten danach beurteilt, welche Bewirtschaftung vor Ort in Frage kommt – und anschließend entsprechend in Pachtlose eingeteilt.

Kriterien greifen für Bieterverfahren ab dem Pachtjahr 2024/2025

Bereits ab dem Pachtjahr 2024/2025 soll die Verpachtung in Form eines Bieterverfahrens auf Basis dieser Kriterien erfolgen. Das Bewerbungsverfahren und auch der Kriteriensatz sollen künftig regelmäßig überprüft und, falls erforderlich, aktualisiert werden.

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