Kostenpflichtig Depression, Angst und Co: Studie aus Dresden untersucht Apps auf Rezept
Seit 2020 bekommen Menschen Apps auf Rezept, die beispielsweise bei Depression helfen sollen. Was bringen die digitalen Anwendungen und warum sind Hausärzte beim Verordnen noch so zurückhaltend? Das untersucht eine Studie der TU Dresden.
Dresden. Antidepressiva, Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie: Wer an einer Depression leidet, versucht es in der Regel über diese Wege. Seit 2020 stehen psychisch erkrankten Menschen auch digitale Anwendungen zur Verfügung, die der Hausarzt oder die Psychotherapeutin verordnen kann und deren Nutzung die Krankenkassen erstatten. Möglich ist das dank des Digitale-Versorgung-Gesetzes, das im Dezember 2019 in Kraft getreten ist.
Doch wie effektiv sind diese digitalen Anwendungen wirklich? Eine Studie der Technischen Universität Dresden versucht nun, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Im Fokus stehen dabei vor allem Apps, die bei Depressionen und Angststörungen eingesetzt werden.
Die Studie hat zum Ziel, den Nutzen und die Wirksamkeit solcher Apps zu untersuchen. Dazu wurden verschiedene Apps auf ihre Qualität und Effektivität hin analysiert. Dabei wurden auch die Meinungen von Patienten berücksichtigt, die bereits Erfahrungen mit solchen Apps gesammelt haben.
Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass Apps auf Rezept durchaus einen positiven Effekt auf die Behandlung von Depressionen haben können. Viele Patienten gaben an, dass ihnen die Nutzung der Apps dabei geholfen hat, ihre Symptome zu lindern und ihre Stimmung zu verbessern. Besonders die einfache und flexible Nutzung der Apps wurde als positiv bewertet.
Dennoch sind viele Hausärzte noch zurückhaltend beim Verordnen solcher Apps. Ein Grund dafür könnte die fehlende Erfahrung und Kenntnis über die verschiedenen verfügbaren Apps sein. Um diese Hemmschwelle abzubauen, ist es wichtig, Ärzte und Therapeuten besser über die Möglichkeiten und den Nutzen solcher digitalen Anwendungen zu informieren.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nutzung von Apps auf Rezept in Zukunft entwickeln wird. Die vorliegende Studie liefert wichtige Erkenntnisse, um die Wirksamkeit und den Nutzen solcher Apps besser einschätzen zu können. Es ist zu hoffen, dass dadurch mehr Patienten, die an Depressionen oder Angststörungen leiden, von den Vorteilen dieser digitalen Anwendungen profitieren können.
© Quelle: Zacharie Scheurer/dpa