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Neuer Thriller „Neben dem Track“ mit Ulrich Noethen

Die ZDF-Krimiserie „Neben dem Track“ lohnt sich wegen des starken Hauptdarstellers Ulrich Noethen. „Schließen Sie die Augen“ ist der siebte Fall seit 2015, in dem der Berliner nach Wahl die Rolle des psychisch behinderten Psychiaters Joe Jessen spielt. Die Trennung von seiner Frau Nora (Petra van de Voort) ist für ihn nach wie vor sehr stressig und seine Parkinson-Krankheit ist nicht mehr zu übersehen, weshalb er seine Tätigkeit als Profiler bei der Hamburger Kriminalpolizei längst aufgegeben hat. Doch dann bittet ihn sein alter Kollege, Kommissar Vincent Ruiz (Jürgen Maurer), in einem komplizierten Fall um Hilfe. Nach anfänglichem Zögern stimmt Jessen zu.

Auch aus privaten Gründen. Der Tatort ist ein Dorf in der Nähe von Husum. Jessen und seine Ex-Frau haben eine Ferienwohnung in der Nähe. Und wie es das Glück wollte, würde seine geschiedene Frau gerne ein paar Tage dort mit ihm und ihrer Tochter Charlotte (Lilly Liefers, die 18-jährige Tochter von Jan Josef Liefers und Anna Loos) verbringen. Jessen findet erst gegen Ende des Films heraus, warum. Auf jeden Fall hofft er, diesen Kurzurlaub mit seinem Engagement als Profiler verbinden zu können.

Mord findet auch im ruhigen Husum statt

Dort traf er auch eine alte Freundin – die ehemalige Hamburger Kommissarin Anna Bartholomé (Marie Leuenberger), die in der Hoffnung auf einen ruhigeren Arbeitsplatz nach Husum versetzt worden war. Mord findet aber auch in der ruhigen Fischerstadt statt.

Die Tatsache ist diesmal wirklich extrem: Eine Frau und ihre Tochter wurden in ihrem Haus brutal ermordet. Der Täter stach die Mutter 37 Mal mit einem Messer und schmierte dann mit ihrem Blut ein Pentagramm an die Wand. Alles sieht aus wie ein ritueller Mord durch einen Psychopathen. Und genau dafür ist Jessen Spezialist. Die ersten Verdächtigen tauchen schnell auf: ein Typ aus der Nachbarschaft, der sich seltsam verhält, aber nicht gerade die hellste Kerze auf dem Kuchen ist. Und der eifersüchtige und möglicherweise gewalttätige Ex-Ehemann der Toten hätte auch ein Motiv. Aber würde er seine eigene Tochter töten?

Dies ist der Ausgangspunkt für einen Fall, der in der zweiten Hälfte von der Tatsache lebt, dass der Betrachter den Täter kennt und sich zwischen dem Mörder und seinen Verfolgern ein aufregendes Katz- und Mausspiel entwickelt. Am Ende scheinen die Motive des Mörders, der immer noch nach mehreren Opfern sucht, nicht ganz schlüssig zu sein. Und die Versuche, seine Handlungen zu erklären, bleiben recht oberflächlich – eine Schwäche dieses Films. Gleichzeitig ist das Spiel, das dann einem Showdown gleichkommt, aufregend, insbesondere dank Noethen, der die besten Szenen in diesem Psychothriller hat. Sein Joe Jessen scheint auch psychologisch viel stabiler zu sein als in seinen letzten Fällen, in denen er sich oft wie der sprichwörtlich übergossene Pudel verhielt. Selbst seine Hoffnung, wieder mit seiner Frau zusammen zu sein, scheint nicht völlig unbegründet zu sein. Und selbst die Beziehung zu seiner Tochter hat sich deutlich verbessert.

Wahnsinnige Untersuchung des Mordfalls

In der Zwischenzeit liebt sie ihren Vater und möchte später professionell in seine Fußstapfen treten. Und sie führt sogar selbst äußerst lächerliche Ermittlungen in Bezug auf den Mordfall durch. Ihr Ansatz ist sehr klischeehaft und ähnelt dem eines billigen Horrorfilms, aber zum Glück löst er sich überraschenderweise ganz anders auf.

Für diejenigen, die mit dieser Krimiserie vertraut sind, ist es jedoch nicht verwunderlich, dass Jessen erneut eine echte Kamikaze-Aktion durchführt. Dies erschreckt nicht nur Kommissar Ruiz, sondern gefährdet auch seine eigene Familie. Ein eher irrationaler Ansatz, bei dem der Psychiater dann völlig aus der Bahn zu geraten scheint und tatsächlich ein Fall für einen Kollegen selbst wäre.

Aber das wäre ein ganz anderer Film.

„Neben der Strecke“ läuft am Montag, 25. Januar, ab 20.15 Uhr im ZDF.

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