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Manipulativer Elternbrief sorgt für Diskussionen: Angeblicher Zwang zur Teilnahme an „Fridays for Future“-Demo an Leipziger Gymnasium entlarvt

Ein manipulierter Elternbrief sorgt für Aufregung

Ein Elternbrief eines Leipziger Gymnasiums, der im Internet kursiert, hat für Wirbel gesorgt. In dem Brief wird suggeriert, dass die Schüler zur Teilnahme an der „Fridays for Future“-Demo verdonnert wurden. Allerdings stellte sich heraus, dass der Brief manipuliert wurde, um gezielt Stimmung zu machen.

Am 11. September fand ein Elternabend einer 10. Klasse der Gerda-Taro-Schule in Leipzig statt. Ein besorgter Vater beschwerte sich über die Teilnahme der Schüler am „Globalen Klimastreik“ von „Fridays for Future“. Er verglich die Situation sogar mit den Methoden in der ehemaligen DDR und war der Meinung, dass der Sozialismus nun Einzug in die Schulen gehalten habe.

Es stellte sich jedoch heraus, dass der verantwortliche Lehrer lediglich einen Projekttag zum Thema Nachhaltigkeit geplant hatte. Die Schüler hatten die Wahl zwischen verschiedenen Aktivitäten, darunter auch die Teilnahme an der Demonstration. Diese Option wurde von einer Klasse mehrheitlich gewählt.

Der Elternbrief, der im Internet verbreitet wurde, wurde jedoch so manipuliert, dass wichtige Informationen fehlten. Es wurde nicht erwähnt, dass sich der Brief nur an die Eltern einer Klasse richtete und nicht für die gesamte Schule galt.

Laut dem Schulleiter gab es keine Verpflichtung zur Teilnahme an der Demonstration. In einer Power-Point-Präsentation des Lehrers wurde sogar betont, dass die Schüler eine kritische Distanz wahren sollten und dass es keinerlei Verpflichtung gab, an Sprechchören oder anderen Aktionen teilzunehmen.

Die Schule betonte auch, dass nach der Teilnahme an der Demonstration eine kritische Reflexion stattfinden müsse und dass keine bestimmte politische Meinung übergestülpt werden dürfe. Dies entspricht dem sogenannten Beutelsbacher Konsens für politische Bildung, der eine Indoktrination verbietet und Schüler dazu befähigen soll, ihre eigenen Interessen zu analysieren.

Die Schule berücksichtigte auch die Bedenken einiger Eltern, dass ihre Kinder sich nicht mit der Sache der Demonstration gemein machen wollten. Es wurde ihnen angeboten, an einer anderen Aktivität teilzunehmen oder in der Schule mitbeschult zu werden. Allerdings machte von diesem Angebot niemand Gebrauch.

Es gab auch die Möglichkeit, dass sich Schüler bei Unwohlsein während der Demonstration bei den begleitenden Lehrern melden konnten. Eine Lösung hätte in diesem Fall gefunden werden können. Aufgrund von Aufsichtspflicht und Versicherungsfragen war es jedoch nicht möglich, die Schüler vorzeitig nach Hause zu schicken.

Insgesamt zeigt dieser Fall, wie leicht Informationen manipuliert und verbreitet werden können, um Stimmung zu machen. Es ist wichtig, immer die ganze Geschichte zu kennen und kritisch zu hinterfragen, bevor man sich ein Urteil bildet.

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