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„Leisnig: Dorf-Abwasser kilometerweit pumpen ist grenzwertig“ – Kommentar zur Entscheidung der Stadt Leisnig, eine lange Druckleitung für das Altenhofer Abwasser zu bauen

##Leisnig: Dorf-Abwasser kilometerweit pumpen ist grenzwertig

Die Stadt Leisnig legt in einem Dorf ihre Kläranlagen still und baut eine lange Druckleitung. So etwas ist und bleibt grenzwertig, meint LVZ-Redakteurin Steffi Robak.

Leisnig. Wer auf dem Dorf mit vollbiologischer Kleinkläranlage lebt und jedes Mal nach längerer Abwesenheit die Mikroben wiederbeleben muss, wünscht sich das vielleicht inständig: Die Stadt baut endlich eine Leitung zur großen Kläranlage – so wie in Leisnig für Altenhof. Man ist seiner Sorgen ledig.

Auch für private Eigentümer, die für ihre Anlagen verantwortlich sind, gab es wohl das eine oder andere böse Erwachen. Die Stadt kann das nicht auffangen. Am Entsorgungskonzept fürs Abwasser wird nicht gerüttelt, trotz Rolle rückwärts in Altenhof in Sachen Abwasserklärung.

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Letztlich zahlt für die Abwasserklärung immer der Bürger, ganz gleich, ob bei seiner selbst verantworteten Kläranlage oder angeschlossen an das öffentliche Netz. Die Kommune ist in der Pflicht, den Wirtschaftlichkeitsgrundsatz einzuhalten. Extrem lange Leitungen vom Dorf bis zur zentralen Anlage stehen dazu im Widerspruch.

Letztlich müsste die Allgemeinheit aller Gebührenzahler mit dem Abzahlen hoher Leitungsbaukosten den Dorfbewohnern ihr von der Entsorgung her teureres Wohnen finanzieren – über die Gebühren. Das Projekt Altenhof ist und bleibt ein saurer Apfel für die Kommune. Zum Präzedenzfall für alle kann das Dorf nicht werden.

LVZ

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