Bauen & Wohnen

Inflation in Leipzig über dem Durchschnitt: Einkommen steigen schneller als Preise

Trotz Spitzeninflation: Einkommen stärker gewachsen als Preise

Trotz der anhaltend hohen Inflation in Leipzig gibt es erfreuliche Nachrichten: Die Einkommen sind stärker gewachsen als die Preise. Allerdings hat die Mietpreisentwicklung einen stärkeren Einfluss auf die Inflation in Leipzig als im Rest des Bundeslandes Sachsen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht (I/2023) des Amtes für Statistik und Wahlen hervor. Demnach liegt die reale Inflationsentwicklung in Leipzig etwa drei Prozentpunkte über dem sächsischen Durchschnitt.

Seit 2015 sind die Preise in ganz Deutschland und auch in Sachsen kontinuierlich gestiegen. Insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Preisspirale weiter angetrieben. Im Jahr 2022 mussten sächsische Verbraucher und Verbraucherinnen etwa 17 Prozent mehr für die gleichen Waren und Dienstleistungen zahlen als noch im Jahr 2015.

In den meisten Bereichen können wir davon ausgehen, dass die Preise in Leipzig nicht wesentlich vom sächsischen Durchschnitt abweichen. Lebensmittel, Medikamente, Fahrpreise (DB) und langlebige Einrichtungsgegenstände haben in den Supermärkten ähnliche Preise. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch bei der Mietpreisentwicklung. Während die Nettokaltmiete in Sachsen seit 2015 nur um 6,2 Prozent gestiegen ist, waren die Mieter und Mieterinnen in Leipzig im gleichen Zeitraum mit durchschnittlichen Steigerungen von 25 Prozent konfrontiert. Daher bietet der sächsische Verbraucherpreisindex für die Mieterstadt Leipzig kein realistisches Bild.

Spezifischer Verbraucherpreisindex für Leipzig

Um die deutlich stärkeren Mietpreissteigerungen in Leipzig angemessen zu berücksichtigen, wurde ein spezifischer Verbraucherpreisindex für Leipzig berechnet. Dabei wurden die Leipziger Mietpreisentwicklungen in den Index einbezogen, damit dieser die Realität in der Stadt besser widerspiegelt. Unter Berücksichtigung der Mietpreisentwicklung liegt dieser spezifische Index etwa drei Prozentpunkte über dem sächsischen Durchschnitt. Die Preiserhöhungen seit 2015 belasten die Leipziger Bürgerinnen und Bürger somit um 20,1 Prozent.

Sächsischer und Leipzig-spezifischer Verbraucherpreisindex (VPI)

In der untenstehenden Grafik werden die Entwicklung des sächsischen Verbraucherpreisindex (VPI) und des Leipzig-spezifischen Verbraucherpreisindex dargestellt. Die Leipziger Indexwerte zeigen dabei eine deutlich gestiegene Inflation im Vergleich zum Durchschnitt von Sachsen.

[Grafik: Verbraucherpreisindex Leipzig und Sachsen]

Dem anhaltenden Preistrend steht jedoch eine positive Entwicklung der Einkommen der Leipziger gegenüber. Seit 2015 sind die nominalen persönlichen Nettoeinkommen um 29 Prozent gestiegen. Trotz der allgemeinen Teuerung und der Mietpreisentwicklung liegen die preisbereinigten Nettoeinkommen der Leipziger im Jahr 2022 durchschnittlich noch um 8 Prozent über dem Niveau von 2015.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit konkreter Unterstützung für Mieter und Mieterinnen. Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem Einkommen können beispielsweise beim Sozialamt Wohngeld oder Wohnberechtigungsscheine beantragen. Personen, die Anspruch auf Bürgergeld haben, können beim Jobcenter Unterstützung erhalten, wenn sich die Wohnkosten erhöhen. Das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung fördert zudem die Schaffung neuer mietpreis- und belegungsgebundener Wohnungen. Haushalte mit niedrigem Einkommen können sich im Rahmen des von der Stadt Leipzig finanzierten Projekts „Stromspar-Check und Energiesparberatung“ der Caritas beraten lassen, um den Energieverbrauch und damit die Kosten zu senken.

Weitere Informationen

Weitere Informationen und die detaillierten Daten aus dem Quartalsbericht finden Sie online unter www.leipzig.de/statistik.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"