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Historische Ornamente im Neuen Rathaus freigelegt

Historische Ornamente im Neuen Rathaus freigelegt

Restauratoren haben am Ratsplenarsaal im Neuen Rathaus historische Ornamente und Farbschichten aus der Entstehungszeit des Gebäudes freigelegt. Die Arbeiten im Auftrag des Amtes für Gebäudemanagement haben rund neun Wochen gedauert und sind jetzt abgeschlossen: Millimeter für Millimeter wurden mit Skalpell unter bis zu acht Farbschichten die originale Wandfarbe sowie Schmuckornamente hervorgeholt – etwa der dunkelgrüne Schriftzug „Ratsplenarsaal“ sowie die frühere Zimmernummer 316 über dem Türsturz.

  • Geschlossene Holztür mit steinernem Türrahmen, darüber plastische Wandverzierung, die den Schriftzug "Ratsplenarsaal" einrahmt
    Unter mehreren Farbschichten verbargen sich Ornamente und der Original-Schriftzug des Ratsplenarsaals aus der Entstehungszeit des Gebäudes.

Freigelegt wurden insgesamt etwa fünf Quadratmeter zwischen Wandsockel und Decke, die jetzt als so genanntes historisches Fenster über die Originalgestaltung im Jahr 1905 Auskunft geben. Eine Schautafel informiert künftig über die historische Farbgebung und den Stuck. Marc Thielmann, Projektleiter für Kultur- und Verwaltungsbauten beim Amt für Gebäudemanagement, sagt: „Der Ratsplenarsaal liegt direkt in Sichtachse des repräsentativen Haupttreppenaufgangs. Der Ausschnitt wurde also bewusst so gewählt, dass den Besucherinnen und Besuchern des Neuen Rathaus diese Reminiszenz an die früheren Bauherren sofort ins Auge fällt.“

Blick ins Rathaus von 1905

Hintergrund des Fundes waren Elektroinstallationsarbeiten in der Oberen Wandelhalle, nach denen die Wände verputzt und gemalert werden mussten. Ein restauratorisches Gutachten in Abstimmung mit dem Amt für Bauordnung und Denkmalpflege erbrachte dabei erste Nachweise originaler Plastizität und Farbigkeit und war anschließend Grundlage für die Arbeit der Mitarbeiter der Leisniger Firma Höhne & Steude GbR. Kathrin Rödiger, Leiterin des Amtes für Bauordnung und Denkmalpflege, sagt: „Auch wenn es uns so vertraut erscheint, hat das Neue Rathaus noch verborgene Seiten. Schön, dass es gelungen ist, dieses Stück Stadthistorie freizulegen und den Leipzigerinnen und Leipzigern zu zeigen, welche farbige Vision Hugo Licht 1905 verfolgte.“

Die Freilegung kostete insgesamt rund 27.000 Euro und wird vom Landesprogramm Denkmalpflege des Freistaats Sachsen gefördert.

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