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Gefahr für Journalisten bei Demonstrationen in Deutschland: ECPMF-Studie zeigt bedenkliche Entwicklung

Eine aktuelle Studie des European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) zeigt, dass die Berichterstattung von Demonstrationen für Journalistinnen und Journalisten in Deutschland besonders gefährlich ist. Von 69 erfassten und verifizierten physischen Angriffen auf Medienmacher ereigneten sich 40 Prozent bei pro-palästinensischen Versammlungen. Besonders besorgniserregend ist, dass einige Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten bereits in früheren Jahren Ziel von Attacken waren.

Im ländlichen Raum Sachsens herrscht laut der Studie ein fragiles Kräftegleichgewicht zwischen rechtsextremen Kontinuitäten und zivilgesellschaftlichem Engagement. Lokaljournalist:innen sehen sich mit aggressiven Angriffen konfrontiert, die zu Selbstzensur führen können. Insbesondere vor den anstehenden Kommunal-, Landtags- und Europawahlen in diesem Jahr in Sachsen ist diese Entwicklung für die Pressefreiheit bedenklich.

Als Reaktion auf die gestiegene Bedrohungslage haben Verbände, Medienhäuser und staatliche Institutionen Gegenmaßnahmen entwickelt. Immer mehr Medienhäuser bieten psychologische Beratungsangebote für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, und es wurden neue Hilfsangebote wie das Projekt Helpline ins Leben gerufen. Trotz einiger kritikwürdiger Vorfälle hat sich der polizeiliche Medienschutz insgesamt tendenziell verbessert.

Die Untersuchung des ECPMF zielt darauf ab, mehr Transparenz über physische und psychische Bedrohungslagen zu schaffen, um den Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Redaktionen zu verbessern und die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland zu verteidigen.



Quelle: BDZV – Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V. / ots

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