Energiesparen: Legionellengefahr nicht unterschätzen
Energiesparen hat seine Grenzen bei der Hygiene. Ein zu starkes Absenken der Warmwassertemperatur in Wohnhäuser kann Legionellen-Infektionen begünstigen. Darauf weist jetzt das Gesundheitsamt der Stadt hin.
Sinkt im Warmwasserkreislauf die Temperatur unter 55 bis 60°C, siedeln sich vermehrt Legionellen an, die über Aerosole oder Tröpfchen beim Duschen in den menschlichen Organismus gelangen und dort Erkrankungen auslösen können. Die beiden wichtigsten Formen sind die Legionärskrankheit, die durch eine Lungenentzündung gekennzeichnet ist und unbehandelt einen lebensgefährlichen Verlauf (in 10 Prozent der Fälle tödlich) annehmen kann, sowie das weit häufigere, ohne Lungenentzündung und meist mild verlaufende Pontiac-Fieber („grippaler Infekt“). In seltenen Fällen treten auch Infektionen wie Wund-, Herzinnenhaut- und Nierenbeckenentzündungen auf.
In diesem Jahr sind dem Gesundheitsamt 14 Legionellenfälle bekannt geworden, zwei Menschen sind daran gestorben.
„Wasser, das über längere Zeit in der Leitung gestanden hat, ist meist höher als normal mit Legionellen belastet“, erklärt die Leiterin des Gesundheitsamtes, Constanze Anders. „Wir empfehlen daher, nach längerer Nicht-Nutzung ab zwei bis drei Tagen die ersten Liter Wasser mit möglichst wenig Aerosolbildung ablaufen zu lassen. Auch eine regelmäßige Entkalkung und Reinigung von Duschköpfen und Siphons ist hilfreich, da sich dort ebenfalls Legionellen und andere Keime ansammeln können.“
Trinkwasser-Untersuchung aller drei Jahre
Vermieter müssen alle drei Jahre das Trinkwasser auf Legionellen untersuchen lassen. Ist der technische Grenzwert überschritten, muss der Vermieter das Gesundheitsamt informieren, Untersuchungen zur Aufklärung der Ursachen durchführen, eine Gefährdungsanalyse erstellen und die Maßnahmen ergreifen, die zum Schutz der Verbraucher erforderlich sind. Die betroffenen Verbraucher müssen über das Ergebnis der Gefährdungsanalyse und eventuelle Einschränkungen hinsichtlich der Verwendung des Wassers informiert werden.
Gesundheitsamt berät
Eigentümer und Vermieter können sich beim Gesundheitsamt beraten lassen.
Terminvereinbarung
E-Mail: hygiene@leipzig.de
Telefon: 0341 123-6909