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Das Einreiseverbot für Corona-Mutationsgebiete gilt ab Samstag – diese Länder sind betroffen

Berlin. Für Länder, in denen sich besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark verbreitet haben, gilt ab Samstag ein umfassendes Einreiseverbot in Deutschland.

Am Freitag beschloss das Kabinett ein Transportverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schifffahrtsunternehmen bis zum 17. Februar, das jedoch zahlreiche Ausnahmen vorsieht, darunter für alle in Deutschland lebenden Deutschen und Ausländer sowie für Transitpassagiere und die Warenverkehr, wie das Bundesministerium für Inneres Presseagentur auf Anfrage bestätigt. Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien sind zunächst betroffen, und ab Sonntag sind auch die kleinen afrikanischen Staaten Lesotho und Estwani betroffen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte bereits am Donnerstag das Einreiseverbot angekündigt. Die Fluggesellschaften sind von der neuen Regelung besonders betroffen.

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Seehofer hofft auf eine Entscheidung über Einreiseverbote bis Freitag

Nach Angaben des Bundesinnenministers stehen Großbritannien, Portugal, Südafrika und Brasilien als Mutationsgebiete auf der Liste. © Reuters

Welche Ausnahmen gibt es?

Nach einer Analyse der deutschen Flugsicherung gab es vom 1. bis 26. Januar 1601 Ankünfte aus den fünf aktuellen Veränderungsbereichen und 1572 Abflüge – rund 60 pro Tag. Allein die Lufthansa bietet derzeit 55 wöchentliche Hin- und Rückflüge in die betroffenen Länder an. Wie viele von ihnen jetzt gelöscht werden, ist noch völlig unklar.

In jedem Fall wird der Flugverkehr aufgrund der zahlreichen Ausnahmen nicht vollständig eingestellt. Dies umfasst den Transport von medizinischem Personal, Ambulanzflüge, Organtransporte und Transporte „aus dringenden humanitären Gründen“. Es gibt auch keine Einschränkungen für Besatzungen von Flugzeugen und Schiffen.

Die Bundesregierung hatte es bereits in den letzten Wochen und Monaten schwierig gemacht, Schritt für Schritt nach Deutschland zu reisen. Rund 160 der fast 200 Länder weltweit sind mittlerweile in eine von drei Koronarisikokategorien eingeteilt. Für das Niedrigste gilt eine Testverpflichtung spätestens 48 Stunden nach der Einreise und eine Quarantänepflicht von zehn Tagen, von der Sie sich nach fünf Tagen mit einem zweiten negativen Test befreien können.

Bundesregierung geht es alleine

Für rund 40 Länder in den beiden höheren Kategorien – einschließlich der Mutationsgebiete – wurden die Regeln letzte Woche verschärft. Bei der Einreise aus diesen Ländern müssen Sie bei der Einreise einen negativen Test vorlegen, der zu Warteschlangen und Staus an der deutsch-tschechischen Grenze geführt hat.

Die Bundesregierung hat das Einreiseverbot unabhängig von den EU-Partnern im Alleingang verhängt. Hintergrund ist, dass es nicht möglich war, ein einheitliches Verfahren für die Mutationsgebiete zwischen den 27 EU-Ländern zu vereinbaren. Vor der Kabinettsentscheidung einigten sich die Botschafter nur auf Reisen innerhalb der Europäischen Union auf Empfehlungen für strengere Regeln – sie blieben hinter den deutschen Erwartungen zurück.

Die Grünen kritisierten scharf Deutschlands Solo-Bemühungen. Die europäische Politikerin Franziska Brantner nannte es einen „Affront“ gegen die Partnerländer in der EU. Seehofer hätte auf der Innenministerkonferenz auf eine gemeinsame Lösung drängen sollen, sagte sie.

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