Adipositas in Nordsachsen: Ein wachsendes Problem
In Nordsachsen leben die meisten Adipositas-Erkrankten. Und auch der Anteil adipöser Kinder hat sich vor allem während Corona erhöht. Die Oberärztin der Torgauer Kinderstation Edith Bieck weiß, wie und vor allem wann man dem Problem bestmöglich begegnen kann.
Die Folgen von Adipositas
Die Folgen von Adipositas sind meist bekannt: Erkrankte haben ein erhöhtes Risiko für Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem, Schlaganfälle, Typ-2-Diabetes, Krebserkrankungen, Schlafapnoe und Arthrose. Schon mit 15, 16 Jahren hat starkes Übergewicht Folgen für den Körper der Jugendlichen, erklärt Edith Bieck, Oberärztin der Torgauer Kinderstation.
Ein drängendes Problem in Nordsachsen
In Nordsachsen ist Adipositas zu einem wachsenden Problem geworden. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland leben hier die meisten Menschen mit dieser Erkrankung. Besonders alarmierend ist der Anstieg adipöser Kinder, vor allem während der Corona-Pandemie.
Adipositas bei Kindern bekämpfen
Um dem Problem der Adipositas bei Kindern bestmöglich zu begegnen, ist es wichtig, frühzeitig zu handeln. Edith Bieck betont die Bedeutung von Prävention und Aufklärung. Eltern sollten bereits im frühen Kindesalter auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten, um Übergewicht vorzubeugen. Auch das soziale Umfeld spielt eine Rolle: Gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten als Familie können den Grundstein für ein gesundes Essverhalten legen.
Ursachen von Adipositas
Die Ursachen von Adipositas sind vielfältig. Neben genetischen Faktoren spielt auch der moderne Lebensstil eine Rolle. Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung mit viel Zucker und Fett sowie der Konsum von Fast Food und Softdrinks begünstigen die Entwicklung von Übergewicht. Die Corona-Pandemie hat diese Probleme verstärkt: Lockdowns und eingeschränkte Aktivitäten haben zu weniger Bewegung und ungesünderen Essgewohnheiten geführt.
Adipositas als gesellschaftliche Aufgabe
Adipositas ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Um dem wachsenden Problem entgegenzuwirken, sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Das Gesundheitssystem sollte ausreichende Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene bereitstellen. Schulen und Kindergärten können durch gesunde Verpflegung und ausreichende Bewegungsangebote einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder nehmen. Auch die Lebensmittelindustrie und Werbebranche können Verantwortung übernehmen, indem sie gesündere Produkte fördern und weniger ungesunde Werbung für Kinder machen.