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So wollen die Länder das Tempo vorgeben

Berlin. Mit der Einführung weiterer Impfstoffe erwarten die Bundesländer bis Anfang April erhebliche Fortschritte bei den Impfungen gegen das Coronavirus. In mehreren Ländern könnten sich die Impfkapazitäten laut einer Umfrage der Deutschen Presseagentur bis dahin verdoppeln.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lehnte unterdessen Kritik am Tempo der Zulassung von Corona-Selbsttests in Deutschland ab. Die ersten drei derartigen Tests sollten in den nächsten Tagen nach der Zulassung in Apotheken und Drogerien frei verfügbar sein.

Aufgrund von Verzögerungen bei beiden Impfungen und der Genehmigung von Tests wurde der Deutschkurs in letzter Zeit zunehmend kritisiert. Spahn selbst drängte auf eine schnellere Impfrate in den Ländern.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis einschließlich Dienstag landesweit 5,4 Millionen Impfstoffdosen injiziert, hauptsächlich bei Menschen über 80 Jahren. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) forderte eine bessere Interaktion zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, nachdem er keine Impfstoffe bestellt hatte.

Die Bundesländer hoffen nun auf einen raschen Kapazitätsausbau.

Bayern will 111.000 Impfungen pro Tag

In Bayern beispielsweise wird ein Anstieg von 46.000 Impfungen pro Tag auf 11.000 bis April erwartet. In Baden-Württemberg konnten bis zu 60.000 Impfungen durchgeführt werden. Derzeit gibt es 14.000 bis 19.000.

Ein Wachstum bis zu einer Verdoppelung oder sogar Vervielfachung der Möglichkeiten ist nach Angaben der Bundesländer auch in Bremen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein oder Thüringen möglich.

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RKI: Die Hälfte der Bevölkerung hat ein erhöhtes Risiko für Covid-19

Aufgrund des Alters und früherer Krankheiten kann mehr als die Hälfte der über 15-Jährigen in Deutschland der Risikogruppe für schwere Covid-19-Kurse zugeordnet werden. © dpa

Der Mangel an Impfstoff verlangsamt sich

Die Länder führen einen Mangel an Impfstoffen als Hauptursache für die aktuelle Situation an. Ihr zufolge gibt es keinen Mangel an Personal. Die Länder können Anfang April mit größeren Impfstoffmengen rechnen. Nach Angaben der Hersteller Biontech / Pfizer, Moderna und Astrazeneca könnten dann fast 19 Millionen Impfstoffdosen abgegeben werden.

Unklare Situation bei Allgemeinärzten

Es ist noch unklar, ob eine landesweite Impfung in der Allgemeinmedizin bald möglich sein wird. Einige Länder arbeiten an Pilotprojekten. Medizinischer Präsident Klaus Reinhardt warnte in der „Rheinischen Post“: „Das Ziel eines Impfangebots für alle Bürger bis Ende September kann nur erreicht werden, wenn wir so bald wie möglich in der Arztpraxis mit Massenimpfungen beginnen.“

Selbsttests sind jetzt im Handel erhältlich

Kits, mit denen Sie sich selbst testen können, sollten in den nächsten Tagen in Deutschland erhältlich sein. Für diese Produkte müssen Proben mit einem Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen werden. Tests sind in anderen Ländern schon lange auf dem Markt.

Spahn erklärte dies damit, dass die Zuverlässigkeit sorgfältig geprüft werden müsse. Im ZDF-Journal „heute“ sagte er: „Zu viele falsche Ergebnisse können fatale Folgen haben.“

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Aufgrund des Alters und früherer Krankheiten kann mehr als die Hälfte der über 15-Jährigen in Deutschland der Risikogruppe für schwere Covid-19-Kurse zugeordnet werden. © dpa

Scholz drängt auf bessere Vereinbarungen

Finanzminister Scholz drängte auf bessere Vereinbarungen. Die Impfung von rund 60 Millionen Menschen müsse „schnell und reibungslos“ erfolgen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat der „Rheinischen Post“. „Nachdem die Impfbestellung schlecht gelaufen ist, möchte ich nicht, dass wir die nächsten Schwierigkeiten bei der Impfung haben und nicht einmal den Impfstoff bekommen, den wir vollständig geimpft haben, weil die Organisation nicht funktioniert.“

Patientenvertreter begrüßen Strafen für diejenigen, die eine Impfung bevorzugen

Die Deutsche Stiftung für Patientenschutz begrüßte die Pläne der Koalition, dass Menschen vor der Menge eine Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro für Koronaimpfungen zahlen sollten. Es ist keine Kleinigkeit, wenn Impfstoffe noch knapper werden, sagte Vorstandsmitglied Eugen Brysch von der deutschen Presseagentur. „Es darf nicht ungestraft bleiben, das Leben von alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen zu gefährden.“

In den letzten Wochen waren unter anderem mehrere Bürgermeister und Bezirksverwalter geimpft worden, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren.

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