Moskau. Russland will weiterhin gegen Anrufe im Internet wegen nicht autorisierter Proteste vorgehen. Am Montag trat ein Gesetz in Kraft, das beispielsweise Betreiber sozialer Netzwerke verpflichtet, Informationen über solche Demonstrationen einzuholen und zu blockieren. Dies geht aus dem Gesetzestext hervor.
Dementsprechend sollten Inhalte über Terrorismus und Staatsgeheimnisse nicht mehr zugänglich sein. Anweisungen zur Herstellung von Drogen, Kinderpornografie, Selbstmordaufrufen und Erklärungen, die die russische Verfassung missachten, sollten ebenfalls blockiert werden.
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„Freiheit für Nawalny“ – Polizeigewalt bei Demonstrationen in Russland
Anhänger des Kremlkritikers Alexei Navalny sind erneut auf die Straße gegangen, um seine Freilassung zu beantragen. Hunderte von Verhaftungen wurden vorgenommen. © Reuters
Die russischen Behörden hatten kürzlich Maßnahmen gegen soziale Netzwerke ergriffen, weil dort Protestaufrufe für den inhaftierten Kremlkritiker Alexej Navalny verbreitet worden waren. In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise bereits Bußgelder gegen Facebook, Twitter und Youtube verhängt. Das Oppositionsmitglied nutzt soziale Medien wie kein anderer Politiker in Russland.
Die erreichte Reichweite von Navalny wird in seinem neuesten Enthüllungsvideo „Ein Palast für Putin“ gezeigt, in dem er Präsident Wladimir Putin, der durch Bestechungsgelder finanziert wird, ein luxuriöses Anwesen am Schwarzen Meer zuschreibt. Der Kreml bestritt dies. Am Wochenende, zwei Wochen nach der Veröffentlichung, berichtete ein Vertrauter Putins, der Besitzer des Palastes zu sein. Der Film wurde bereits mehr als 106 Millionen Mal auf YouTube angesehen.