Allgemein

„Wir wollen nicht, dass die Grenzen wieder geschlossen werden“

Berlin. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Malu Dreyer hat sich derzeit gegen die Schließung der Grenzen zu den Nachbarländern im Kampf gegen die Koronapandemie ausgesprochen.

„Wir wollen nicht, dass die Grenzen wieder geschlossen werden, aber wir wollen gemeinsam schaffen, dass wir mit der Pandemie fertig werden“, sagte der SPD-Politiker am Freitag im ZDF „Morgenmagazin“. Einer steht in engem Kontakt mit den Nachbarländern Frankreich, Luxemburg und Belgien und diskutiert den gemeinsamen Ansatz.

Video

Luxemburgs Außenminister: Corona-Grenzschließungen in Europa waren ein Fehler

Die Grenzkontrollen konnten die Ausbreitung des Virus nicht verhindern, sagt der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn. © RND

Zuvor sprach der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) von möglichen Grenzkontrollen wie im vergangenen Frühjahr. Laut Kretschmann waren in extremen Fällen auch Grenzschließungen bedroht, wenn sich die Virusvarianten in den Nachbarländern immer mehr ausbreiteten.

Angesichts der Kritik vieler, dass die Ergebnisse des Landestreffens in vielen Bereichen noch keine Perspektive hatten, sagte Dreyer: „Es ist bereits klar, dass wir genauer sein müssen. Trotzdem ist es richtig und wichtig zu sagen, dass wir durch die Mutation eine große Bedrohung haben. Wir müssen nur nach Tirol schauen, in die Tschechische Republik. „“

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) schließt erneute Grenzkontrollen nach Frankreich oder Luxemburg nicht aus. Im Hinblick auf die Ausbreitung von Virusmutationen in Europa sagte Hans am Freitag in der RTL / ntv-Sendung „Frühstart“: „Wenn es offensichtliche Unterschiede zwischen den Inzidenzen gibt, haben wir keine Wahl.“

Spahn vorsichtig bei weiteren Koronagrenzenkontrollen

Er betonte jedoch, dass es im Saarland keine „Grenzen mit Barrieren“ mehr gibt. Sie leben vielmehr zusammen in diesem Grenzgebiet und können Pendler nicht einfach ausschließen.

Im Interview warnte Hans auch davor, dass die Bundesländer bei der Eröffnung allein vorgehen würden: Wenn beispielsweise Geschäfte im benachbarten Rheinland-Pfalz ohne Koordination wiedereröffnet würden, sollte die siebentägige Inzidenz dort unter 35 fallen: „ Das wäre absolut schädlich, wenn wir in der Nähe wären, dann würden Geschäfte eröffnet – in Frankreich, Luxemburg und Rheinland-Pfalz. So bekämpfen Sie eine Pandemie nicht. Es muss zusammen gemacht werden und wir haben das miteinander besprochen “, sagte er.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich vorsichtig zu einer weiteren Ausweitung der Grenzkontrollen zum Schutz vor ansteckenden Coronavirus-Varianten geäußert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Kontrollen auch an anderen Grenzpunkten stattfinden könnten, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Angesichts des wichtigen Austauschs in Grenzregionen ist die Bundesregierung bei solchen Maßnahmen jedoch „sehr vorsichtig und rücksichtsvoll“.

Ab diesem Sonntag plant das Bundesinnenministerium, zusätzlich zu den bestehenden Kontrollen in Österreich vorübergehende Kontrollen an den Grenzen zur Tschechischen Republik einzuführen. Spahn sagte, diese Entscheidung sei schmerzhaft, aber für eine bestimmte Zeit unvermeidlich. Hintergrund ist der Schutz Deutschlands vor dem Eintritt und der Verbreitung der neuen Virusvarianten.

Inspiriert vom LVZ Newsticker -> Zum kompletten Artikel

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"