Trockenheit in Leipzig: Stadtverwaltung sowie Ver- und Entsorger kooperieren im Lenkungsnetzwerk Wassersensible Stadtentwicklung
Geringere Auswirkungen und Folgen von Wetterextremen für Leipzig sind das Ziel des neu gegründeten Lenkungsnetzwerkes Wassersensible Stadtentwicklung.
Wie aus der Sitzung der Verwaltungsspitze hervorgeht, soll unter anderem gemäß dem Prinzip der Schwammstadt das Niederschlagswasser in der Stadt gehalten werden. Negative Auswirkungen der Trockenheit auf das Lokalklima sollen gemildert, die Verdunstungskühlung der Stadt verstärkt sowie das Niederschlagswasser für ein gesundes Stadtgrün genutzt werden. Die Folgen von Starkregenereignissen sollen abgemildert und die Grundwasseranreicherung sowie ein natürlicher Gewässerhaushalt nachhaltig unterstützt werden.
INSEK-Ziele werden konkretisiert
„Das Lenkungsnetzwerk Wassersensible Stadtentwicklung konkretisiert Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) Leipzig 2030“, erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Mit Hilfe von naturbasierten Lösungen wird multifunktionale blau-grüne-Infrastruktur geschaffen, die die Stadt zukunftsfähiger, resilienter und lebenswerter macht. Dafür steuert das Lenkungsnetzwerk unter anderem Ver- und Entsiegelungsprozesse und verknüpft zentrale und dezentrale Ansätze des Niederschlagswassermanagements.“
Im Rahmen des Lenkungsnetzwerks haben die Stadt Leipzig, der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) und die Leipziger Wasserwerke eine ab sofort geltende Kooperation vereinbart. Darüber wird jetzt der Stadtrat informiert. Heiko Rosenthal: „Das Lenkungsnetzwerk hat fünf verbindliche Schwerpunkte definiert, die als Handlungsgrundlage dienen sollen: Klimaresilienz, Gewässer und Grundwasser, nachhaltige Wasserbewirtschaftung, blau-grüne Infrastruktur und eine geringe Versiegelung. Auf Grundlage dieser Ziele werden entsprechende Indikatoren durch die Akteure des Lenkungsnetzwerks abgestimmt, anhand welcher die wassersensible Stadtentwicklung und die Wirkung von Maßnahmen gemessen werden. Bei der Umsetzung der vereinbarten Ziele und Maßnahmen sind die Stadtverwaltung selbst und die Kommunalwirtschaft in besonderem Maße gefordert.“
Nachhaltige Wasserver- und entsorgung oberstes Ziel
Sommerliche Hitzeperioden und anhaltende Trockenheit sowie eine Zunahme von Starkregenereignissen sind unmittelbare Folgen des Klimawandels. Innerhalb von Städten sind die Auswirkungen in Folge der hohen Versiegelung besonders deutlich zu spüren. Gerade als wachsende Stadt ist Leipzig gefordert strategische Grundlagen zu schaffen, um eine nachhaltige Wasserver- und -entsorgung sicherzustellen und damit die klimaresiliente Stadtentwicklung zu gewährleisten. Dazu bedarf es neuer Denk- und Handlungsansätze und, neben bürgerschaftlichem Engagement, vor allem auch angepasstes kommunales Handeln.
Die Planung und Umsetzung solcher Projekte, wie die Gestaltung wassersensibler Straßenräume oder die Entwicklung multifunktionaler Retentionsflächen, erfordert eine intensive und sektorübergreifende Zusammenarbeit der Verwaltung mit dem ZV WALL und den Leipziger Wasserwerken.