
Das Friedrichgymnasium Altenburg: Undemokratische Entscheidung schadet der Schule und der Demokratie
Entscheidung schädigt Altenburg und Meuselwitz
Die Entscheidung der Landesregierung bei der künftigen Führung des Altenburger Friedrichgymnasiums ist ein Desaster. Sie erfolgt gegen den Willen der Altenburger und der Meuselwitzer. Getroffen wurde sie von einem Ministerium als Teil einer seit Jahren im Sinkflug begriffenen Minderheitsregierung in Thüringen. Linke (20 Prozent), SPD (9) und Grüne (4) kommen nach der jüngsten Sonntagsfrage vom 9. November zusammen auf nur noch 33 Prozent.
Mit dieser eigentlich als glatte Ablehnung zu wertenden „Zustimmung“ bei den Wählerinnen und Wählern im Land lässt Rot-Rot-Grün zwei Entscheidungen im Altenburger Land eiskalt abperlen – von der Schulkonferenz und vom Landrat, die beide mit überzeugenden Mehrheiten in ihr Amt gewählt wurden. Damit nimmt die Demokratie gehörigen Schaden.
Demokratische Spielregeln?
Der bemerkenswerteste Satz aus Erfurt lautet dabei, dass die Stellungnahme der Schulkonferenz keinen Einfluss auf die Auswahlentscheidung des Ministeriums hat. Da fragt man sich, ob demokratische Spielregeln überhaupt noch gelten, über die sich Erfurt mal einfach so hinwegsetzt. Arroganter, respektloser und bürgerferner kann sich diese Landesregierung nicht mehr präsentieren.
Entscheidung schädigt Altenburg und Meuselwitz
Auch inhaltlich ist die Entscheidung des Ministeriums falsch, unüberlegt und schädlich. Denn erstens schwächt sie das Meuselwitzer Gymnasium, dass monate- wenn nicht gar jahrelang ohne Leiter auskommen und nun zusätzlichen Stundenausfall ertragen muss. Die Eltern werden sich diese Entscheidung gegen ihre Interessen merken.
Zweitens wird Monika Fuchs am Altenburger Friedrichgymnasium auf eine Schulkonferenz aus gewählten Eltern, Lehrern und Schülern treffen, die sie nicht wollen und sich klar für Steffen Busch als Chef aussprechen. Dieses selbst für Laien ersichtliche Konfliktpotenzial, das sich schädlich auf das Lern- und Arbeitsklima auswirkt, nimmt Erfurt in Kauf. Auch diese Eltern, Lehrer und Schüler werden nicht vergessen, was ihre Entscheidung als demokratisch gewähltem Gremium der Landesregierung wert ist.
LVZ