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Pandemie bevorzugt multiresistente Keime – FDP fordert Strategie

Berlin. Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Strategie zur Bekämpfung multiresistenter Keime vor allem in Entwicklungsländern vorzulegen.

Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen warnte kürzlich, dass Antibiotikaresistenzen durch Bakterien laut einem Bundestagsantrag der Liberalen, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zur Verfügung steht, für die Menschheit möglicherweise noch gefährlicher sein könnten als Covid-19. Die FDP warnt davor, dass die Koronapandemie auch das Auftreten und die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen fördert, da diejenigen, die an Covid-19 leiden, häufig Antibiotika erhalten.

Angst vor bis zu zehn Millionen Todesfällen

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Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr weltweit rund 700.000 Menschen an den Folgen von Infektionen durch Antibiotikaresistenzen, argumentieren die Liberalen im Bundestagsantrag. Häufige Krankheiten wie Infektionen der Atemwege und Harnwege sowie sexuell übertragbare Krankheiten würden zunehmend unbehandelbar.

Wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, könnte die Zahl der Menschen, die an unkontrollierten Infektionen sterben, nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis 2050 auf bis zu 10 Millionen Menschen pro Jahr ansteigen. „Die Arzneimittelresistenz nimmt weltweit zu und wird zu einer immer größeren globalen Gesundheitsbedrohung, insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer“, heißt es in der FDP-Anwendung.

Dringende Notwendigkeit einer globalen Strategie für den Einsatz von Antibiotika

„Wenn sich die Ausbreitung der Antibiotikaresistenz so fortsetzt, wird die nächste Pandemie eine bakterielle sein“, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann vom RND. Alle Bemühungen zur Ausrottung von Infektionskrankheiten sind zum Scheitern verurteilt, wenn die Ausbreitung der Antibiotikaresistenz nicht gestoppt wird.

„Die COVID-19-Pandemie hat uns dramatisch gezeigt, was es bedeutet, wenn wir kein wirksames Medikament zur Behandlung einer Krankheit haben“, sagte er.

Der FDP-Entwicklungspolitiker Jens Beek betonte, dass die Zahl der Antibiotikaresistenzen rapide zunimmt, insbesondere in Ländern, in denen die Gesundheitsversorgung bereits unzureichend ist. Eine globale Strategie für den Einsatz von Antibiotika ist daher dringend erforderlich.

Insbesondere in der Landwirtschaft sollten Antibiotika weltweit sparsamer und gezielter eingesetzt werden. „Weil wir durch den unkontrollierten Einsatz von Reserve-Antibiotika bei der Tiermast die Gefahr laufen, wichtige Behandlungsmöglichkeiten für den Menschen zu verlieren“, warnte er.

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