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One Sky One World: Das jährliche Drachenfest in Naunhof/Erdmannshain setzt ein Zeichen für den Weltfrieden

Eine Welt – Ein Himmel: Das Drachenfest in Erdmannshain

Naunhof/Erdmannshain. Eine Welt – Ein Himmel. So lautet übersetzt das jährliche Drachenfest auf den Wiesen an der Sachsen-Klinik Erdmannshain. Es geht zurück auf eine weltweite friedenstiftende Bewegung. Für dieses Jahr kündigt Organisator Geralf Just eine Neuigkeit an.

1986 schaute die Menschheit gespannt gen Himmel in der Hoffnung, Zeuge eines seltenen Naturschauspiels zu werden. Nach 76 Jahren sollte spektakulär der Halleysche Komet wiederkehren. Ein Irrtum der Wissenschaft, seine Erscheinung fiel im Vergleich zu zwei bis dahin unbekannten Kometen des folgenden Jahrzehnts recht mager aus.

Das angekündigte Ereignis bewegte auch Jane Parker Ambrose. Die Amerikanerin blickte zum Himmel und erkannte, dass der Wind, der keine Grenzen kennt, ein einendes Element rund um den Globus ist. Und im Drachen sah sie ein multikulturelles Symbol, das zugleich das friedlichste aller Luftgeräte ist. So kreierte sie 1986 die Bewegung One Sky One World, die ein bewusstes Zeichen der Einsicht sein sollte, dass es nur eine Welt gibt, die für alle die Gegenwart und zugleich die Zukunft darstellt. An einem Tag im Jahr sollte der Himmel überall auf der Erde mit bunten Drachen geschmückt sein. Dafür wählte sie den zweiten Sonntag im Oktober aus.

Der Bewegung schlossen sich im Laufe der Zeit namhafte Persönlichkeiten und Organisationen an. 1989 segnete sie beispielsweise Papst Johannes Paul II., und 1996 zum zehnten Gründungstag schickte die US-Raumfahrtbehörde NASA einen Drachen mit der Raumfähre „Endeavour“ ins All. Im Jahr 2000 stimmte die UNESCO dafür, One Sky One World in die Aktivitäten des Jahrzehnts der Gewaltlosigkeit aufzunehmen.

Neues Angebot für Kinder

Auch im kleinen Naunhofer Ortsteils Erdmannshain fanden sich Sympathisanten. Seit Jahren schon veranstalten sie das Drachenfliegen für den Frieden. In heutiger Zeit hat es für sie eine besondere Bedeutung, auch wenn sie es nicht als ein rein politisches Ereignis ansehen wollen.

„Alle Menschen sollen bei uns zusammenkommen, Freude an der Bewegung in frischer Luft haben“, sagt Geralf Just, Vorsitzender des Heimatvereins Erdmannshain. Jeder sei willkommen. Gäste aus Dresden, Strehla, Wittenberg und Leipzig, die sich dem Hobby Drachenfliegen widmen, haben sich schon angekündigt. Aus Naumburg werden die Burgenland-Gleiter erwartet, die ein neues Angebot mitbringen. Bei ihnen können Kinder erstmals Drachen basteln.

Aktion an Hunderten Orten

Zum Rahmenprogramm gehört auch ein Kinderschminken. Bei gutem Wetter soll ein Heißluftballon starten. Für die Beköstigung der Besucher ist gesorgt. 15 Uhr werden Heliumballons für Frieden und Toleranz in der Welt aufsteigen.

Auf dem Gedenkstein für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs in Erdmannshain steht der Spruch „Waffen hinterlassen keine Sieger“, an den Geralf Just angesichts der momentanen Lage denken muss. Zum Krieg in der Ukraine will er keine Partei ergreifen. „Nur soviel: Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, sondern dazwischen auch viel Grau“, sagt er und mahnt: „Es ist immer besser, Konflikte ohne Waffen zu lösen.“

In diesem Sinne gibt es am selben Tag in Hunderten Orten rund um den Erdball ähnliche Veranstaltungen. Sie eint das Ziel, den Gemeinschaftsspaß, das Verständnis für die Freundschaft zwischen den Menschen, das Umweltbewusstsein und den Weltfrieden zu fördern.

One Sky One World, 8. Oktober, ab 12 Uhr an der Sachsen-Klinik Erdmannshain

LVZ

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