Kölner Erzbistum: Neues Missbrauch-Gutachten fertiggestellt
Das neue Gutachten über Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln ist fertiggestellt. Die Kanzlei Gercke & Wollschläger hat ihre Arbeit abgeschlossen und wird die Ergebnisse am 18. März auf einer Pressekonferenz den Verantwortlichen des Erzbistums und der Öffentlichkeit vorstellen. Die Pressekonferenz wird auch live gestreamt. Nach der Vorstellung erhalten die Mitglieder des Betroffenenbeirats Einblick in das Gutachten. Anschließend wird das Gutachten auf der Internetseite des Erzbistums veröffentlicht.
Das bisherige Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW), das vom Kölner Erzbistum bisher unter Verschluss gehalten wird, wird ab dem 25. März im Maternushaus zur Einsichtnahme ausliegen. Betroffene, Medienvertreter und die interessierte Öffentlichkeit können nach vorheriger Anmeldung einen Vergleich zwischen den beiden Gutachten ziehen.
Für das neue Gutachten hat die Kanzlei Gercke & Wollschläger alle einschlägigen Akten und sonstige Unterlagen des Erzbistums Köln gesichtet und diverse Funktionsträger angehört. Die Anwälte haben geprüft, ob die Vorgehensweise der damaligen Diözesanverantwortlichen den Vorgaben des kirchlichen Rechts und Selbstverständnisses sowie des staatlichen Rechts entsprach. Zusätzlich hat die Kanzlei Vorschläge zur Beseitigung festgestellter Defizite oder Rechtsverstöße erarbeitet.
Am 23. März werden Medienvertretern die ersten Ergebnisse und Konsequenzen aus dem Gutachten präsentiert. Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, der in der Kritik steht, weil er das WSW-Gutachten unter Verschluss hält, erklärte: „Damit haben wir die methodisch solide Grundlage, um über Verantwortung und Verbesserungen zu sprechen.“ In den letzten Monaten wurde Woelki öffentlich mehrfach zum Rücktritt aufgefordert. Er gab zuletzt Fehler im Umgang mit der Veröffentlichung zu.
Quelle: Marcel Kusch/dpa