Tel Aviv. Ein gutes Jahr nach den ersten Beschränkungen will Israel die Corona-Krise im April weitgehend hinter sich lassen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte ab dem Monat nach seiner Entlassung aus seinem Amt eine umfassende Öffnung des Landes an. Details hierzu blieben vorerst offen. Zum Beispiel ist unklar, ob dies auch Hygiene-, Distanz- und Maskenregeln beinhalten soll.
Die Ankündigung am Mittwochabend erfolgte weniger als vier Wochen vor einer Neuwahl – die vierte Abstimmung in zwei Jahren. Der 71-Jährige steht am 23. März zur Wiederwahl. Er hatte bereits angekündigt, dass in Israel allen über 16-Jährigen bis Ende März ein Impfangebot angeboten wird.
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Israel: Dank der Impfung ist ein normales Leben langsam wieder möglich
Das öffentliche Leben in Israel kehrt zurück. Umfangreiche Impfungen können Einkaufszentren und Fitnessstudios im Land wieder eröffnen. © Reuters
Derzeit läuft in Israel mit rund 9,3 Millionen Einwohnern eine massive Impfkampagne. Die Regierung von Netanjahu strebt an, mindestens 6,2 Millionen Bürger zu immunisieren.
Bisher haben rund 4,6 Millionen Menschen eine erste Impfung und mehr als 3,2 Millionen eine zweite Impfung erhalten. Israel ist ein sehr junges Land, rund 30 Prozent der Bevölkerung sind unter 16 Jahre alt. Diese Altersgruppe kann noch nicht geimpft werden.
Parallel zur Impfkampagne blieb die Zahl der Neuinfektionen in letzter Zeit trotz eines stetigen Rückgangs auf hohem Niveau. Mit Blick auf das jüdische Karnevalsfest von Purim, das am Donnerstagabend beginnt, verhängte die Regierung bis Sonntagmorgen drei nächtliche Sperren.
Es gelten dann Ausstiegs- und Besuchsbeschränkungen. Netanjahu appellierte an die Bürger, sich daran zu halten. Vor einem Jahr haben sich viele Menschen in Israel bei Karnevalsfeiern infiziert.
Medienberichten zufolge gab es am Mittwochabend bereits Treffen mit Hunderten von Teilnehmern in Tel Aviv. Bürgermeister Ron Chuldai verurteilte dies. „Jeder, der gestern auf der Straßenparty in der Stadt gefeiert hat, missachtet die öffentliche Gesundheit und unsere großen Anstrengungen, um die Pandemie zu stoppen“, schrieb er auf Twitter.
Er hatte die Stadtinspektoren angewiesen, in den Ferien entschlossen gegen Versammlungen vorzugehen.
