Warum es in manchen Leipziger und Dresdner Stadtteilen keine Leihräder gibt
Die Abwesenheit von Leihrädern stellt ein wiederkehrendes Problem für viele Bewohner in Leipzig dar, darunter auch Ariane Zimmer, Mitglied des Stadtbezirksbeirats West. In diesem Stadtteil mit über 40.000 Einwohnern existiert nur eine einzige Nextbike-Station in Grünau, was für die bedarfsgerechte Mobilität nicht ausreicht.
Eine der Ursachen für das Fehlen von Fahrrädern zur Miete ist die Komplexität der Strukturen in bestimmten Stadtvierteln. Das private Unternehmen Nextbike führt Tests durch, um herauszufinden, wo sich die Einrichtung von Abstellzonen lohnt und wo nicht. Wenn in einem Stadtteil nur geringe Ausleihen stattfinden, werden dort auch keine Fahrräder mehr angeboten. Mareike Rauchhaus von Nextbike erklärt, dass sie die Nachfrage seit 15 Jahren in Leipzig beobachten und das Angebot entsprechend anpassen, um dort den meisten Verkehr zu generieren.
Ein weiterer Aspekt ist die finanzielle Situation vieler Bewohner in Stadtteilen wie Grünau, die sich die steigenden öffentlichen Verkehrsmittelgebühren nicht leisten können. Diese Viertel gelten als sozial belastet, und Nextbike könnte insbesondere jungen Menschen mit begrenzten finanziellen Mitteln eine zusätzliche Möglichkeit zur Fortbewegung bieten.
Ungerechte Anbindung an den Verkehr für einige Stadtbezirke
Die ungleiche Verteilung der Leihräder wirft die Frage auf, wer letztendlich die Verantwortung trägt. Viele sehen die Stadt Leipzig in der Pflicht, sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger gerecht an das Verkehrsnetz angebunden sind. Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist es schließlich, die Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen ausreichend zu gewährleisten.
– NAG