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Die Linke im Altenburger Land bündelt die Kräfte für zwei wichtige Wahlen im nächsten Jahr
Altenburg. Die Linke im Altenburger Land bündelt die Kräfte für zwei wichtige Wahlen im nächsten Jahr. „Wir wollen das Altenburger Landratsamt wieder zurückerobern und in Thüringen weiter mitregieren“, sagt Ralf Plötner, Vorsitzender des Linken-Kreisvorstandes. Der Kreisparteitag der Altenburger Linken am Samstag hat dafür die Weichen gestellt: Frank Tempel wurde als Landratskandidat gewählt, Ralf Plötner und die Altenburger Linken-Kreisrätin Mandy Eißing gehen als Direktkandidaten für die Wahlkreise 44 und 43 in den Landtags-Wahlkampf.
Einstimmiges Votum
Für alle drei Bewerber ist das Votum ohne Gegenstimmen ausgefallen, teilt der Kreisvorstand mit. Bei der Wahl von Ralf Plötner habe es drei Enthaltungen gegeben, die beiden anderen Entscheidungen fielen einstimmig.
Mandy Eißing tritt im Wahlkreis 43 an
Mit Mandy Eißing präsentiert die Altenburger Linke für die Landesebene eine neue Akteurin. Die 47-Jährige tritt im Wahlkreis 43 an – also im Westen des Altenburger Landes mit Schmölln, Meuselwitz und Lucka, Gößnitz und Ponitz, den Verwaltungsgemeinschaften Rositz und Oberes Sprottental sowie der Ex-Gemeinde Saara. Sie soll die Arbeit von Ute Lukasch fortsetzen, die nicht erneut als Direktkandidatin antritt. Lukasch legte bereits 2021 aus persönlichen und familiären Gründen ihr Kreistagsmandat nieder.
Engagement für soziale Gerechtigkeit
Die gebürtige Altenburgerin Mandy Eißing ist im Landkreis vor allem für ihre kommunalpolitische Arbeit bekannt. Die gelernte Friseurin suchte 2009 den Weg in die Politik, weil sie sich über empfundene soziale Ungerechtigkeiten ärgerte. „Trotz 40-Stunden-Woche und 16 Jahren Berufserfahrung reichte mein Friseurinnen-Gehalt und das meines Mannes nicht aus, um mit meiner Familie über die Runden zu kommen“, schildert sie ihre Motivation. „Dass man in Vollzeit arbeitet und als Handwerkerpärchen zusätzlich Hartz IV und Wohngeld beantragen musste, um auskömmlich leben zu können, empfand ich damals wie heute als zutiefst ungerecht.“
Im Kreistag des Altenburger Landes engagiert sich Eißing als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied des Jugendhilfeausschusses, wo sie sich unter anderem für niedrigere Elternbeiträge für Kitas und Schulessen stark machte. Eißing arbeitet zudem seit Jahren im Vorstand des Kreisjugendringes. Auch der weitere Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs liegt der Mutter zweier Söhne am Herzen. „Weil ich auf kommunaler Ebene an Grenzen stoße, möchte ich auf Landesebene die nötigen Stellschrauben drehen und dort die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik stärken.“
Ralf Plötner als Linken-Direktkandidat für den Wahlkreis 44
Ralf Plötner als Linken-Direktkandidat für den Wahlkreis 44 hat bereits seit 2019 ein Landtagsmandat. Der dreifache Familienvater ist Sprecher für Gesundheitspolitik und Pflege seiner Fraktion, ist Mitglied der Ausschüsse für Migration, Justiz, Verbraucherschutz sowie für Soziales, Arbeit, Gesundheit, Gleichstellung. Die Sicherung und der Ausbau der medizinischen Versorgung und der auskömmlichen Pflege sind zwei seiner wichtigsten Themen. Erreicht worden sei mit Rot-Rot-Grün unter anderem ein Plus an Studienplätzen für angehende Humanmediziner an der Uni Jena sowie finanzielle Anreize, für die sich Studenten zu einer beruflichen Zukunft in Thüringen verpflichten.
„Wichtig ist mir jedoch auch, über mein Wahlkreisbüro direkt für die Menschen im Altenburger Land da zu sein“, sagt Ralf Plötner. Der 40-jährige gebürtige Altenburger half mit seinem Team zum Beispiel beim Beantragen von Härtefallhilfen zur Mitfinanzierung von Heizöl, Gas oder Pellets. Der Wahlkreis 44 umfasst vor allem Altenburg, die VG Pleißenaue und weite Teile der Gemeinde Nobitz.
Sowohl Ralf Plötner als auch Ute Lukasch sind 2019 über die Landesliste der Linken in den Landtag eingezogen, nachdem sie als Direktkandidaten den Konkurrenten unterlegen waren: Im Wahlkreis 44 hatte Christoph Zippel (CDU) gesiegt, im Wahlkreis 43 Thomas Rudy (AfD).
Landratswahl: Frank Tempel tritt mit Acht-Punkte-Programm an
Nicht durchsetzen konnte sich die Linke zudem 2018 bei der Landratswahl im Altenburger Land. Die damalige Amtsinhaberin mit Linken-Parteibuch, Michaele Sojka, war in der Stichwahl dem CDU-Kandidaten Uwe Melzer unterlegen. Mit Frank Tempel nimmt die Linke nächstes Jahr nun einen neuen Anlauf.
Bereits im Juni hatte der Vorsitzende der Kreistagsfraktion der Linken seine Bewerbung fürs höchste Amt im Landkreis in Aussicht gestellt – nun folgte noch die offizielle Bestätigung auf dem Kreisparteitag. Frank Tempel saß von 2009 bis 2017 im Deutschen Bundestag und war dort von 2013 bis 2017 stellvertretender Vorsitzender des Innenausschusses. Der 54-jährige Kriminalhauptkommissar geht mit einem Acht-Punkte-Wahlprogramm ins Rennen.
Ein Thema: die Schulpolitik. Demnach soll sich das Landratsamt um Bewerber auf Lehrerstellen bemühen. Die Schulstandorte seien möglichst zu erhalten – falls das nicht gelinge, sei die Schüler