Diese Studie zeigte, dass je seltener der Anteil an Tierfutter auf der Speisekarte einer Person ist, desto niedriger ist ihr Body Mass Index (BMI) und damit ihr Körpergewicht. Ein Grund dafür könnte der geringere Anteil hochverarbeiteter Lebensmittel in der pflanzlichen Ernährung sein.
„Vor allem Produkte mit einem hohen Fett- und Zuckergehalt machen fett. Sie regen den Appetit an und verzögern das Sättigungsgefühl. Wenn Sie auf tierische Lebensmittel verzichten, konsumieren Sie im Durchschnitt weniger solcher Produkte“, erklärt Evelyn Medawar, Erstautorin der zugrunde liegenden Publikation wurde nun in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht.
Vegetarische Lebensmittel wirken sich positiv aus
Vegetarische Lebensmittel enthalten Ballaststoffe und wirken sich positiv auf das Mikrobiom im Darm aus. Dies bedeutet auch, dass sie Sie früher füllen können als solche, die aus tierischen Zutaten hergestellt werden. „Infolgedessen verbrauchen Menschen, die hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel essen, möglicherweise weniger Energie“, fügt Medawar hinzu. Neben einem veränderten Sättigungsgefühl könnten auch Lebensstilfaktoren wie mehr Sport und ein größeres Gesundheitsbewusstsein eine entscheidende Rolle spielen.
Primäre und sekundäre tierische Produkte
Für den BMI scheint es auch einen Unterschied zu machen, welche tierischen Produkte eine Person isst. Wenn es sich in erster Linie um sogenannte primäre tierische Produkte handelt, dh Fleisch, Wurst und Fisch, hat die Person normalerweise einen höheren BMI als jemand, der hauptsächlich sekundäre tierische Produkte isst, dh Eier, Milch, Milchprodukte, Käse und Butter. Im ersten Fall ist die Beziehung statistisch signifikant.
Pflanzliche Ernährung und Persönlichkeit
Die Forscher fanden auch heraus, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung auch mit der Persönlichkeit zusammenhängt. Besonders bei einem der fünf großen Persönlichkeitsfaktoren, der Extroversion. Es wurde festgestellt, dass Menschen mit überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln auf der Speisekarte introvertierter sind als diejenigen, die hauptsächlich von tierischen Produkten lebten. „Es ist schwer zu sagen, warum das so ist“, sagt Veronica Witte. „Es könnte sein, dass introvertiertere Menschen dazu neigen, ihre Essgewohnheiten restriktiver zu gestalten, oder dass sie sich aufgrund ihrer Essgewohnheiten sozialer abgrenzen.“ Auch hier sollten weitere Studien folgen, wie sich Menschen mit den Merkmalen ihrer Ernährung identifizieren.
Neurotisches Verhalten durch pflanzliche Ernährung nicht bestätigt
Sie konnten jedoch nicht bestätigen, dass eine pflanzliche Ernährung mit neurotischem Verhalten verbunden ist, wie andere Studien vorgeschlagen hatten. „Frühere Analysen hatten ergeben, dass mehr neurotische Menschen bestimmte Lebensmittelgruppen im Allgemeinen weglassen und sich restriktiver verhalten. Wir haben uns ausschließlich auf die Vermeidung tierischer Produkte konzentriert und konnten keine Korrelation feststellen“, erklärt Studienleiterin Veronica Witte.
Untersuchungsmethode
Die Wissenschaftler untersuchten diese Zusammenhänge innerhalb der sogenannten LIFE-Projekt, eine umfassende Studie in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Leipzig. Sie bestimmten die Ernährung anhand von Fragebögen, in die die Teilnehmer eingeben sollten, wie oft sie die einzelnen tierischen Produkte in den letzten 12 Monaten konsumiert haben: von „mehrmals täglich“ bis „nie“. Sie zeichneten Persönlichkeitsmerkmale wie Extroversion und Neurotizismus mithilfe eines sogenannten Persönlichkeitsinventars (NEOFFI) und Depressionen mithilfe des sogenannten CESD-Tests auf, einem Fragebogen, der verschiedene Symptome einer Depression aufzeichnet.
zusätzliche Information
Wissenschaftlicher Ansprechpartner
E-Mail: medawar@cbs.mpg.de