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Leipzig gedenkt der Progrom-Opfer von 1938: Mahnwachen, Gottesdienste und Aktionen zum 85. Jahrestag

Am 9. November gedenkt Leipzig der Opfer der Reichsprogromnacht von 1938

Leipzig. Diesen Donnerstag jähren sich die Novemberpogrome von 1938 zum 85. Mal. Wie viele andere Städte war auch Leipzig Schauplatz von Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung. Viele jüdische Mitbürger und Mitbürgerinnen wurden damals angegriffen und verhaftet, ihre Wohnungen und Geschäfte gezielt zerstört. In Leipzig wurde zudem am 9. November 1938 die große Synagoge, die sich an der Ecke Gottsched-/Zentralstraße befand, in Brand gesteckt. Mehr als 1300 Menschen wurden dabei getötet, 30.000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt.

Um an diese Verbrechen zu erinnern, lädt die Stadt Leipzig am 9. November um 11 Uhr zur Krankniederlegung zur Gedenkstätte an der Gottschedstraße ein. Neben Oberbürgermeister Burkhard Jung, wird dort unter anderem auch Küf Kaufmann, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, eine Rede halten. Nach dem Kaddisch-Gebet werden Kränze an dem Denkmal niedergelegt und mit einer Schweigeminute an die Opfer gedacht.

Außerdem findet von 10 bis 18 Uhr die Aktion „Mahnwachen und Stolpersteine putzen“ des Vereins Erich-Zeigner-Haus statt. Die Aktion startet am Dittrichring Hausnummer 13. Um 18 Uhr findet dann ein Gedenkgottesdienst in der Thomaskirche statt, bei dem die Göttinger Rabbinerin Jasmin Andriani die Gastpredigt halten wird.

Auf dem Leipziger Marktplatz findet ab 17.30 Uhr eine weitere Mahnwache statt. Dort soll an die 241 entführen Israelis erinnert werden, die seit den Kämpfen am 7. Oktober von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden. Organisiert wird die Mahnwache von HaMakom Leipzig, einem jüdischen Begegnungsort aus Leipzig.

Zusätzliche Veranstaltungen finden im Rahmen der Reihe „Gelesen – Verbrannt – Wiedergelesen“ statt. Am 9. November wird in der Bibliothek Plagwitz eine szenische Lesung mit Axel Thielmann und Henner Kotte stattfinden. Weitere Lesungen sind für den 20. November 2023, 19 Uhr, in der Bibliotheca Albertina und am 29. November, 19 Uhr, im Capa-Haus geplant.

Es werden zahlreiche Veranstaltungen, Mahnwachsen, Gottesdienste von Institutionen, Vereinen, Initiativen und Kirchen organisiert. Auch Stoplersteine werden geputzt. Ein Überblick.

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