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Klimawandel in Leipzig: Immer heißere Temperaturen und zunehmende Extremwetterereignisse

Der Klimawandel und seine Auswirkungen in Leipzig

Leipzig wird wie viele andere Regionen der Welt zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels beeinflusst. Die abnehmenden Pegelstände in Gewässern, ausgetrocknete Böden, schwere Gewitter und Hitzewellen sind nur einige Beispiele dafür. Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, doch seine Auswirkungen sind auch auf regionaler Ebene deutlich zu spüren. Dies gilt auch für Leipzig, wie die langjährigen Wetterdaten der Stadt belegen.

Erste Wetterdaten seit 1851

Bereits im Jahr 1851 wurden in Leipzig regelmäßig Lufttemperaturen protokolliert. 1862 wurde dann die erste „Zentralstelle für Wetterkunde“ an der Universität Leipzig gegründet, die tägliche Messungen von Temperaturen und Niederschlagsmengen an der Sternwarte vornahm. Seit der Gründung des Meteorologischen Dienstes in der DDR und des Deutschen Wetterdienstes in der Bundesrepublik sind die Messungen immer komplexer geworden. Die Wetterstation in Leipzig-Holzhausen gehört heute zu den modernsten in Deutschland.

Temperaturanstieg seit dem 19. Jahrhundert

Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert ist ein stetiger Anstieg der Durchschnittstemperatur in Leipzig zu beobachten. Um 1900 herum wurden die kälteren Jahre seltener, und in den 1970er Jahren lag der langfristige Temperaturschnitt bereits bei 9,1 Grad Celsius. Seit Beginn der 1990er Jahre hat sich die Dynamik weiter verstärkt, mit gehäuft eher warmen Jahren. Im Jahr 2022 betrug die langfristige Durchschnittstemperatur in Leipzig 9,8 Grad Celsius – 1,3 Grad Celsius wärmer als 1851.

Zunahme von Hitzetagen

Die steigenden Temperaturen haben auch Auswirkungen auf die Anzahl der Hitzetage in Leipzig. Im 19. Jahrhundert gab es durchschnittlich vier bis zehn Hitzetage pro Jahr, im Jahr 1947 wurden erstmals mehr als 20 Hitzetage registriert. Seit 1994 sind mehr als 20 Hitzetage pro Jahr keine Seltenheit mehr. Im Sommer 2018 wurden sogar 35 Hitzetage gezählt. Im Frühjahr und Sommer 2023 gab es bereits zwölf Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius.

Langfristige Veränderungen im Niederschlag

Während die Temperaturen in Leipzig kontinuierlich steigen, zeigen die Niederschlagsdaten keine signifikanten Veränderungen über den gesamten Zeitraum der Messungen. Im 19. Jahrhundert betrug die durchschnittliche Niederschlagsmenge 613 Liter pro Quadratmeter, und auch heute liegt der langfristige Durchschnitt noch bei 607 Litern. Allerdings gab es in den letzten Jahren mehrere Perioden mit Trockenheit, die vor allem auf die Jahre 2018 bis 2020 zurückzuführen sind. Insgesamt blieben in der vergangenen Dekade acht Jahre unterhalb des durchschnittlichen Niederschlags.

Häufigere Stürme und Gewitter

Die Anzahl der Starkwetterphänomene in Leipzig bleibt relativ konstant. Jährlich gibt es etwa 50 bis 60 Stürme mit einer Mindestwindstärke von sechs (bis zu 49 Kilometer pro Stunde) und bis zu 30 Gewitter. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise 27 Gewitter über Leipzig gemessen. Auch wenn die Quantität der Phänomene relativ stabil bleibt, gibt es Hinweise darauf, dass die Qualität der Starkwetterphänomene zunimmt. In anderen Teilen Deutschlands wurden in den letzten Jahren vermehrt extreme Blitze und heftige Regenfälle beobachtet, was langfristig auch in Leipzig zu erwarten ist.

Der Klimawandel ist kein kurzfristiges Phänomen, sondern hat langfristige Auswirkungen auf das Klima in Leipzig. Die Temperatur ist seit dem 19. Jahrhundert gestiegen, was zu mehr Hitzetagen im Sommer führt. Es gibt auch Anzeichen für häufigere und intensivere Starkwetterphänomene. Während die Niederschlagsmenge bisher relativ stabil geblieben ist, kann der Klimawandel in Zukunft auch hier Veränderungen mit sich bringen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind global, aber auch auf lokalere Ebenen wie Leipzig spürbar.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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