Abuja. Nachdem Hunderte von Schülern in Nigeria entführt wurden, streiten sich Regional- und Zentralregierungen darüber, wer für die Sicherheit der Schulen verantwortlich ist.
Mehrere führende Politiker im Bundesstaat Zamfara kritisierten laut einem Bericht in der Zeitung Vanguard am Montag die Zentralregierung von Präsident Muhammadu Buhari scharf.
Sie sagten, die Entführungen hätten verhindert werden können, wenn die Regionalregierung mehr Macht über den Einsatz von Sicherheitskräften hätte. Buhari konnte die schlechte Sicherheitslage in Nordnigeria nicht verbessern.
Die Verhandlungen mit den Entführern dauern noch an
Am Freitag wurden in der Stadt Jangebe in Zamfara mehr als 300 Schulmädchen entführt, deren Aufenthaltsort noch unklar ist. Mehrere nigerianische Medien berichteten am Sonntag über die Freilassung der Mädchen unter Berufung auf hohe Beamte und den Gouverneur von Zamfara, Bello Matawalle. Das regionale Informationsministerium gab jedoch später an, dass die Verhandlungen mit den Entführern noch andauern.
Im Nachbarstaat Niger wurden am Samstag nach rund zehn Tagen 42 Personen, darunter 27 Schulkinder, freigelassen. Details der Veröffentlichungen wurden nicht bekannt gegeben.
Laut dem Zeitungsbericht vom Montag sagte Präsident Buhari, die Zentralregierung habe neue Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit im Land ergriffen, jedoch keine Einzelheiten mitgeteilt. Buhari versprach, dass die Entführung der Mädchen aus Jangebe die letzte sein würde.
Schulkinder werden immer wieder entführt
In Nigeria entführen bewaffnete Banden immer wieder Schulkinder, um von ihren Eltern oder dem Staat große Lösegeldbeträge zu fordern. Auch muslimische Extremisten haben sich zu einer Reihe von Entführungen verpflichtet.
2014 sorgte die Entführung von 276 Schulmädchen in Chibok weltweit für Schlagzeilen. 107 von ihnen wurden inzwischen befreit oder konnten fliehen, von den anderen 112 Mädchen ist noch keine Spur zu sehen.