In Deutschland gibt es im Gegensatz zu anderen EU-Ländern keine Obergrenze für Barzahlungen. Das könnte sich bald ändern. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, könnten in naher Zukunft hohe Barzahlungen in Deutschland verboten werden.
Dementsprechend erwägt die EU-Kommission, hohe Barzahlungen in allen EU-Ländern einheitlich zu regeln, um unter anderem Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu erschweren.
Die Bargeldlimits sind in der EU sehr unterschiedlich
Bisher gibt es in Deutschland und acht weiteren EU-Ländern keine Obergrenze für Barzahlungen. In diesem Land muss der Ausweis nur für Zahlungen von mehr als 10.000 Euro in bar vorgelegt werden.
In den EU-Ländern, die wiederum eine Obergrenze für Barzahlungen haben, ist dies ganz anders: Während die Grenze in Griechenland 500 Euro beträgt, können Sie in Kroatien bis zu 15.000 Euro in bar bezahlen.
Der Wettbewerb im Binnenmarkt ist verzerrt
Laut dem Bericht „SZ“ wurde diese Situation am vergangenen Freitag auf einer Videokonferenz einer Expertengruppe zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erörtert.
Dementsprechend wurde ein Diskussionspapier vorgestellt, nach dem Bargeld das „Instrument der Wahl für Kriminelle“ bei der Geldwäsche bleibt, obwohl der Einsatz von Bargeld insgesamt rückläufig ist, so die SZ weiter. Darüber hinaus wurde gesagt, dass die unterschiedlichen Obergrenzen zwischen den einzelnen EU-Staaten den Wettbewerb im EU-Binnenmarkt verzerren würden.
Einheitliche Obergrenze erforderlich
Laut dem Bericht „SZ“ schlägt die EU-Kommission drei Optionen vor, um die Lage in der Union unter Kontrolle zu bringen. Unter anderem wird eine EU-weite Obergrenze für Barzahlungen von 10.000 Euro diskutiert, die es den einzelnen Ländern wiederum ermöglichen würde, Untergrenzen festzulegen.
Für Deutschland würde sich anfangs ein Limit von 10.000 Euro nicht wesentlich ändern, obwohl sich die Bundesrevisionsstelle bereits im vergangenen Jahr für die Überprüfung eines Bargeldlimits von 5000 Euro ausgesprochen hatte.